Mehr als 40 Prozent der Tiroler Landesfläche sind Wald. Wie es dem Wald und den WaldbesitzerInnen geht, hat das Land Tirol in einer groß angelegten Waldumfrage gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Tirol und dem Tiroler Waldbesitzerverband erhoben. Anlässlich des Internationalen Tages des Waldes am 21. März wurden die ersten Ergebnisse präsentiert.
Die Tiroler Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer beobachten in ihren Wäldern Veränderungen. Die fünf drängendsten Themen für die Befragten sind: Trockenheit, Extremwettereignisse, negativer Wildeinfluss, Borkenkäfer und veränderte Freizeitnutzung.
„Der Klimawandel und die Auswirkungen sind in den Wäldern sichtbar und beschäftigen die Tiroler Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Es gibt ein hohes Bewusstsein dafür, dass wir unsere Wälder an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen und zu klimafitten Mischwäldern umbauen müssen“, resümiert LHStv Josef Geisler. Diese Herausforderungen gemeinsam mit den WaldbesitzerInnen zu meistern, sei auch das Bestreben und der Auftrag des Tiroler Forstdienstes, der bereits in der Waldstrategie 2030 die Weichen dafür gestellt hat.
Maßgeblich unterstützt werden die Anstrengungen zur Umstellung auf klimafitte Mischwälder, im Borkenkäfer- und Schadholzmanagement oder in der Besucherlenkung durch die forstliche Förderung. 90 Prozent der FörderungsbezieherInnen erachten die Fördermaßnahmen als nützlich und zielgerichtet. Handlungsbedarf besteht allerdings noch, was die Bekanntheit der Unterstützungsleistungen anlangt. „Die aktuelle Förderlandschaft deckt weitgehend alle in der Umfrage genannten Themenfelder ab. Die Detailauswertungen zeigen aber da und dort noch Verbesserungspotenzial. Diese Vorschläge nehmen wir bei der Neugestaltung des Förderkatalogs im kommenden Jahr gerne auf“, reagiert Landesforstdirektor Josef Fuchs. So wird es beispielsweise nächstes Jahr bei der Wahl der Mischbaumarten mehr Spielraum geben.
Eine zentrale Rolle bei der Anpassung an veränderte Klimabedingungen und der Bekämpfung des Borkenkäfers kommt dem Tiroler Forstdienst zu. Und dieser genießt das Vertrauen der WaldeigentümerInnen. „Mehr als 80 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden mit der Beratung und Unterstützung durch die Waldaufseher in den Gemeinden und die Bezirksforstinspektionen“, freuen sich LHStv Josef Geisler und Landesforstdirektor Josef Fuchs. Große Zufriedenheit herrscht auch mit dem forstlichen Pflanzgut aus den Landesforstgärten. 70 Prozent der WaldbesitzerInnen beziehen ihre Forstpflanzen über den Landesforstgarten.
An der großen Online-Waldumfrage des Landes Tirol, der Landwirtschaftskammer und des Tiroler Waldbesitzerverbandes haben von Mitte Jänner bis Ende Februar dieses Jahres 1.664 Tiroler WaldbesitzerInnen teilgenommen. Die Rückmeldungen sind wertvolle Anregungen zur Verbesserungen bei den Serviceleistungen des Landes Tirol und der forstlichen Organisationen.
Titelbild: Wie steht es um den Tiroler Wald? Die Waldumfrage des Landes Tirol, der Landwirtschaftskammer und des Tiroler Waldbesitzerverbandes, an der 1.664 WaldbesitzerInnen teilgenommen haben, liefert Aufschluss.
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