Rund um den Internationalen Tag der Berge (International Mountain Day), der seit 2002 jedes Jahr am 11. Dezember gefeiert wird, veranstaltet die Alpenkonvention in diesem Jahr die bereits achte Ausgabe des „Berge lesen“ Festivals. Die Kulturinitiative wurde bereits im November in Innsbruck gestartet, in den kommenden drei Wochen werden über den gesamten Alpenraum verteilt verschiedene kulturelle Veranstaltungen zu alpiner Literatur stattfinden.
Die große Besonderheit des Alpenraums ist die kulturelle Vielfalt, die sich in den verschiedenen Sprachen wie Deutsch, Französisch, Italienisch, Slowenisch und Rätoromanisch ebenso zeigt wie in den zahlreichen Dialekten und unterschiedlichen Lebenskulturen. „Die damit verbundenen Traditionen sind oftmals über die Grenzen hinweg in einzelnen Tälern entstanden und diese gilt es letztendlich zu schützen. Hier setzt die Alpenkonvention an und veranstaltet in diesem Jahr das bereits achte Berge lesen Festival“, erklärt Alenka Smerkolj, Generalsekretärin der Alpenkonvention.
„Berge lesen“ Festival 2022 – Menschen verbinden, die Bücher und Berge lieben.
Rund um den Internationalen Tag der Berge – am 11. Dezember 2022 – werden mehr als drei Wochen lang an unterschiedlichen Orten im gesamten Alpenraum, über 80 Veranstaltungen stattfinden, die der Literatur und den Bergen gewidmet sind. Im Mittelpunkt des Festivals 2022 steht das Thema „Frauen bewegen Berge“ mit dem Ziel den Frauen, die für die Berggesellschaft auf der ganzen Welt eine zentrale Rolle spielen, eine Bühne zu bieten.
„Das Berge lesen Festival bietet Buchliebhaber:innen, Autor:innen, Alpinist:innen und Künstler:innen die Möglichkeit sich zu vernetzen und auszutauschen. Mit diesem Projekt wollen wir Menschen, die Berge und Bücher lieben, zusammenbringen und die Bedeutung und Auswirkung der alpinen Literatur in den Vordergrund stellen“, betont Smerkolj.
Die Auftaktveranstaltung des Festivals ging am 24. November in Innsbruck über die Bühne. Ausgewählte Schwarz-Weiß-Fotografien und Texte von Erika und Irmtraud Hubatschek gewährten tiefe Einblicke in das Leben auf Tiroler Almen der 40er- und 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Damit begann ein Lesereigen, der die Alpen als „melting pot“ der Kulturen und Sprachen hervorhebt und als einzigartiges Gebiet Europas darstellt, das es zu schätzen und zu schützen gilt. Am 14. Dezember wird in Bozen/Bolzano eine Veranstaltung für Kinder organisiert, bei der in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Verein Sagapò einige Geschichten zum Thema Berge und Natur auf Italienisch und Deutsch vorgelesen werden.
In diesem Jahr findet das Festival erstmals über Kontinente hinweg statt: Am 5. Dezember organisierte das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention gemeinsam mit dem regionalen Wissensentwicklungs- und Lernzentrum ICIMOD in Kathmandu, Nepal, eine Veranstaltung unter dem Motto „Alps meet the Hindu Kush Himalaya“.
Die Alpen – ein Lebensraum den es zu schützen gilt.
Die Alpen erstrecken sich auf einer Fläche von mehr als 190.000 Quadratkilometer über acht Länder, beherbergen fast 15 Millionen Menschen und beheimaten 17 UNESCO Welterbedenkmäler. Sie sind ein faszinierender Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraum im Herzen Europas. Gleichzeitig aber steht der Alpenraum vor großen Herausforderungen: Der demographische und kulturelle Wandel sowie die überdurchschnittlich hohe Temperaturzunahme fordern ein verstärktes Handeln auf verschiedenen Ebenen. Mit der Alpenkonvention wurde bereits 1991 der erste völkerrechtliche Vertrag zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung einer gesamten Gebirgsregion geschaffen – ein Schritt, der bis heute beispielgebend ist. Neben institutionellen Maßnahmen setzt die Alpenkonvention auf Projekte wie etwa dem Bergen lesen Festival, um die Bedeutung unseres Lebensraumes in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.
Weitere Termine zu den Veranstaltungen finden sich unter: www.alpconv.org/berge-lesen-festival/
Über die Alpenkonvention.
Die Alpenkonvention ist wegweisend für nachhaltiges Leben in den Alpen und als erster internationaler Vertrag zur nachhaltigen Entwicklung und zum Schutz einer gesamten Gebirgskette eine Pionierin ihrer Art. Die Vertragsparteien (Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, Slowenien, die Schweiz und die EU) haben sich bereits 1991 darauf geeinigt, die wirtschaftliche, ökologische, soziale und kulturelle Dimension des Lebens in den Alpen zu berücksichtigen. Die Herausforderungen, mit denen die Alpen konfrontiert sind, sind oft grenzüberschreitender Natur und können am besten durch Zusammenarbeit gelöst werden. Aus diesem Grund haben die acht Alpenländer und die Europäische Union die Alpenkonvention ins Leben gerufen, um diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Titelbild: Im Mittelpunkt des „Berge lesen“ Festivals 2022, rund um den Internationalen Tag der Berge am 11. Dezember, steht in diesem Jahr das Thema „Frauen bewegen Berge“.
Foto: Virgil Decourteille