Zum heutigen Tag des Apfels überbringen Vertreter:innen der heimischen Obstbäuerinnen und Obstbauern einen Vitamingruß. Sensationeller Apfelsaft und rund 3,5 Millionen Kilogramm bestes Tafelobst stehen für die Tirolerinnen und Tiroler ab sofort bei Direktvermarkter:innen und im Handel bereit.
Der warme Frühling ermöglichte eine rasche Obstblüte, die dank Frostschutzberegnung auch in den Frostnächten erfolgreich geschützt werden konnte. Nach einem warmen und teils feuchten Sommer startete die Ernte heuer besonders früh. Aufgrund der herbstlichen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bildeten die Früchte ein intensives Aroma und eine leuchtende Farbe aus. Neben Tafelobst bringen die Früchte für die Obstveredelung heuer ihre ganze Aromatik in hochwertigem Apfelsaft und Schnäpsen zur Geltung. Der naturtrübe Apfelsaft bewahrt die wertvollen Inhaltsstoffe der Früchte über den ganzen Winter bis ins nächste Jahr.
Früher Erntebeginn und intensives Aroma.
Am Tag des Apfels, heuer am Freitag 11. November, überbringen Vertreter:innen der heimischen Obstbäuerinnen und Obstbauern einen vitaminreichen Apfelgruß. „Tiroler Äpfel gibt es in einer heimischen Sortenvielfalt vom süßen Gala über den frischen Elstar bis hin zum knackigen Bio-Topaz, also für jeden Geschmack“, erklärt Tirol Obst-Obfrau Regina Norz. „Die Apfelernte begann heuer rund zwölf Tage früher. Die Äpfel überzeugen mit intensiver Aromatik. Mit ihrem hervorragenden Geschmack sind sie überzeugende Gesund- und Muntermacher für ein gestärktes Immunsystem, getreu dem Motto – an apple a day keeps the doctor away“, ergänzt LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen. „In einer Zeit großer gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich der Wert einer lokalen und kleinstrukturierten Lebensmittelproduktion im Land. Unsere Obstbaubetriebe tragen einen wichtigen Teil zur Versorgungssicherheit bei und liefern trotz wechselnder Herausforderungen beste Früchte“, weist LK-Präsident Josef Hechenberger auf die Wichtigkeit der heimischen regionalen Obst-produktion hin und ergänzt: „Zusätzlich werden Arbeitsplätze geschaffen und durch kurze Wege das Klima geschont – der Kauf von Tiroler Äpfeln ist daher aus mehrerlei Hinsicht zu empfehlen!“
Modern und hervorragend ausgebildet.
Die Arbeit in und mit der Natur erfordert viel Flexibilität. Kreislaufdenken und Ressourcenschonung sind dabei zentrale Grundlagen in der Bewirtschaftung. Moderne Obstanlagen mit Hagelschutznetzen und wassersparender Tröpfchenbewässerung sind in Tirol längst Produktionsstandard – der Einsatz von Betriebsmitteln erfolgt zielgerichtet und sparsam unter Zuhilfenahme von Prognosemodellen und Warndienstempfehlungen. Gut 20 Prozent der Kernobstflächen werden nach den Richtlinien des biologischen Anbaus bewirtschaftet „Die regelmäßige Aus- und Weiterbildung ist in den Betrieben gelebte Praxis. Davon kann man sich am jährlichen Tiroler Obstbautag mit zahlreichen Fachvorträgen überzeugen. Besonders freue ich mich, eine Gruppe neuer Obstbau-Facharbeiterinnen und Facharbeiter im Kreise der Erwerbsobstproduzierenden begrüßen zu können“, freut sich Norz über die bildungshungrigen Obstbäuerinnen und Obstbauern.
Vielfältige Wege in der Direktvermarktung.
In Tirol ist Obst als Tafelobst, Saft und Schnaps untrennbar mit der Landwirtschaft verbunden. Der Zugang zu den regionalen Lebensmitteln ist für Konsument:innen in den letzten Jahren vielfältiger geworden, wie Juen weiter ausführt: „Direkt ab Hof, über Gemüsekiste, Bauernkiste, Bio-Kiste, Foodcoops, Bauernmärkte, Bauernläden, Automaten, Selbstbedienungsläden, etc. und über den Lebensmittelhandel gibt es einfache Wege für die Tirolerinnen und Tiroler, um bestes und frisches Obst zu beziehen. Lange Transportwege rund um den Globus werden so vermieden, klimaschonender geht’s nicht!“ Die 80 Tiroler Familienbetriebe mit rund 200 Hektar Erwerbsobstflächen sind dafür eine wichtige Basis. Neben dem Apfel sind heimische Erdbeeren, Zwetschken, Kirschen, Birnen und diverses Beerenobst regional verfügbar. Ergänzt werden diese Obstflächen durch Streuobstbestände, welche sich bei fast allen landwirtschaftlichen Betrieben finden lassen.
Wissenswertes zum Obstbau in Tirol.
- Der Tiroler Obstbau liegt im Inntal, von Breitenbach bis ins Tiroler Oberland nach Stanz und Prutz sowie im Lienzer Becken.
- Rund 80 Familienbetriebe bewirtschaften über 200 Hektar Obstfläche im Haupt oder Nebener-werb.
- Knapp 50 Prozent der Obstanbaufläche mit einer Jahresernte von rund 3.500 Tonnen entfallen auf die Hauptkultur Apfel, davon werden rund 20 Prozent biologisch produziert.
- Neben den Hauptsorten Sorten wie Gala, Elstar oder Topaz werden auch alte Sorten wie Bosko-op und neue Sorten, wie Jazz und viele andere angebaut.
- Weitere wichtige Obstarten im heimischen Anbau sind Erdbeeren, Zwetschken und Pflaumen, die unter anderem der Genussregion Stanzer Zwetschke ihren Namen geben, sowie Birnen, Marillen, Kirschen und verschiedenes Beerenobst, wie etwa Himbeeren oder Heidelbeeren.
- Die Vermarktung von Tafelobst und Veredelungsprodukten wie Apfelsaft, Edelbrände, Liköre oder Marmeladen, erfolgt über den lokalen Tiroler Handel und im Zuge der Direktvermarktung.
- Ein möglichst schonender und nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen der Natur wird durch den Einsatz moderner Techniken, wie Tröpfchenbewässerung, Hagelschutznetze oder Witterungs-schutzeinrichtungen, erreicht.
- Ein Großteil der Betriebe arbeitet nach den Richtlinien von GlobalG.A.P.
- Die Obstbäuerinnen und Obstbauern schaffen Bedingungen für eine große Artenvielfalt. Obstanlagen sind abwechslungsreiche Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.
Titelbild: LK-Obstbaureferent Klemens Böck, LK-Präsident Josef Hechenberger, TirolObst-Obfrau Regina Norz, TirolObst-Vorstandsmitglied Georg Pfurtscheller und LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen.
Foto: LK Tirol