Ein voll besetzter Bus mit rund 50 Personen an Bord kommt aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab, stürzt in weiterer Folge mehrere Meter über eine steile Böschung und kommt schlussendlich nach mehreren Überschlägen zum Stillstand. Menschen sind traumatisiert, verletzt, schreien verzweifelt nach Hilfe. Eine Stromleitung hängt direkt über der Unglücksstelle, Rettungskrä_e gelangen aufgrund der Gegebenheiten erschwert dorthin – ein Szenario, welches sicherlich nicht wünschenswert ist. Da Einsatzkräfte jede Sekunde mit solch einer nicht alltäglichen Schadenslage in diesem Ausmaß zu rechnen ist, ist es von enormer Bedeutung sich mit einer möglichst real gestalteten Übung optimal darauf vorzubereiten. Genau aus diesem Grund wurde am Samstag, den 08.10.2022 die Bezirksübung des Roten Kreuzes in Zusammenarbeit mit den Abschnittsfeuerwehren des vorderen Pitztals in Leins abgehalten.
„Täglich frequentieren unzählige Busse jeglicher Art das kurvenreiche Pitztal. Kennzeichnend sind außerdem das steile Terrain und gefährliche Streckenabschnitte, welche beim Passieren der Straßen höchste Konzentration erfordern“, erklärt Übungsleiter und stellvertretender Bezirksrettungskommandant Jürgen Bombardelli die Beweggründe für diese Übung.
Umfassende Vorbereitungen
Dass solch ein Ereignis nicht von heute auf morgen auf die Beine gestellt werden kann, liegt auf der Hand. In Kooperation mit der Feuerwehr Leins wurde ein umfangreiches Drehbuch erstellt, welches natürlich das Szenario an sich sowie sämtliche teilnehmende Ressourcen bzw. Statisten und auch Übungsziele beinhaltet. Federführend für die Rot Kreuz Bezirksstelle Imst waren Jürgen Bombardelli (Bezirksrettungskommandant-Stv.) sowie Fabian Sonnenschein (Bezirksrettungskommando, Organisation und Einsatzführung), welche sich im Übrigen höchst erfreut über den Abschluss der durchaus sehr aufwendigen Vorbereitungsphase zeigten und blickten bereits im Vorfeld optimistisch auf den großen Tag. Auch Bezirksrettungskommandant Christoph Hairer schließt sich den beiden an und bedankt sich bei Feuerwehrkommandant Markus Pfefferle und dem gesamten Team der FFW Leins für die äußerst professionelle Zusammenarbeit.
Das primäre Ziel dieser Übung stellte vor allem das Zusammenspiel der alarmierten Einsatzorganisationen im Großschadensereignis dar – dazu zählen sämtliche Feuerwehren des vorderen Pitztals, das Rote Kreuz des Bezirkes Imst sowie die Bergrettung und die Leitstelle Tirol. Hervorzuheben ist, dass auch die psychologische Betreuung ein wichtiges Standbein der Patientenversorgung darstellt. Daher wurde auch das Kriseninterventionsteam der Bezirksstelle aktiv miteingebunden.
Fakten zur Großübung
ROTES KREUZ BEZIRK IMST
17 Fahrzeuge
48 SanitäterInnen
12 NotfallsanitäterInnen
6 Führungskrä_e
5 Notärzte
FEUERWEHR LEINS, WALD, ARZL, WENNS, JERZENS, IMST
14 Fahrzeuge
110 Mann/Frau
BERGRETTUNG JERZENS
1 Fahrzeug
6 Mann/Frau
ÖSTERREICHISCHE RETTUNGSHUNDEBRIGADE
5 Einsatzkräfte
2 Suchhunde
POLIZEI WENNS
1 Fahrzeug
2 Mann/Frau
VERANTWORTLICHER ROTES KREUZ:
Christoph Hairer (Bezirksrettungskommandant)
ÜBUNGSLEITER ROTES KREUZ:
Jürgen Bombardelli (Bezirksrettungskommandant-Stv.)
Fabian Sonnenschein (Bezirksrettungskommando, Organisation und Einsatzführung)
EINSATZLEITER ROTES KREUZ:
Andreas Ortner, Mario Rappold (Azubi)
ÜBUNGSLEITER FEUERWEHR:
Bertram Raich (Kommandant-Stv. FFW Leins)
EINSATZLEITER FEUERWEHR:
Markus Pfefferle (Kommandant FFW Leins)
Bilder: Dokuteam Rotes Kreuz Bezirksstelle Imst