Seit 50 Jahren verwirklichen sich Bergliebhaberinnen und -liebhaber am europäischen Fernwanderweg E5 ihren Traum von der Alpenüberquerung. 20.000 Wandernde sind pro Jahr auf dem E5 durch das Ötztal unterwegs. Anlässlich des Jubiläums macht Ötztal Tourismus auf die in Vergessenheit geratene Originalroute aufmerksam.
Er ist der beliebteste Fernwanderweg Europas nach dem Jakobsweg: Der E5 gilt als eine der meistgenützten Routen im Alpenraum. Seit seiner Entstehung in den 1970er Jahren waren die Etappen stets gut frequentiert. Besonders in den vergangenen zehn Jahren hat der E5 einen bislang einmaligen Popularitätsschub erfahren. Auf der „Königsetappe“ marschieren schätzungsweise 200 bis 300 Personen täglich durch das Ötztal. Bei hundert Betriebstagen bedeutet das während der Sommersaison von Anfang/Mitte Juni bis Ende September ca. 20.000 Wandernde und Gäste für die Ötztaler Hütten.
Einzigartiges Bergerlebnis.
Vom Startpunkt in Oberstdorf zieht es die „E5ler“ durch drei Länder und sechs Täler bis nach Meran. Die 104 km lange und landschaftlich vielfältige Strecke, Gipfel und Höhenlagen bis 3.080 Meter machen den traditionsreichen Fernwanderweg zu einer ganz besonderen Erfahrung. Ausflugsziel für gemütliche Almbummler ist der E5 allerdings keines. Gehzeiten von fünf bis neun Stunden täglich setzten konditionsstarke und geübte Wanderbeine voraus.
E5-Etappe führt durch das Ötztal.
Die Ötztaler Unterkünfte entlang der beiden Routen des Weitwanderweges, wie die Martin-Busch-Hütte in Vent oder die Löple Alm, bestätigen, dass rund 80 % ihrer Gäste vom E5 kommen. Wirte melden oft schon im Winter, dass alle Kapazitäten für den Sommer ausgebucht sind. Zum 50. Geburtstag des E5 will Ötztal Tourismus deshalb gemeinsam mit den Partnern aus Südtirol die vergessene Originalroute im Ötztal wieder vermehrt in den Fokus rücken. „Die ursprüngliche E5-Abschnitt im Ötztal führt von Zwieselstein aufs Timmelsjoch. Entlang der Königsetappe wandern die zahlreichen Bergfexe weiter ins Passeiertal“, erklärt Dominik Linser, Destinationsleiter Sölden bei Ötztal Tourismus. Nach dem „Ötzi“-Fund haben die Hüttenbetreiber und Tourenanbieter eine Alternativroute auf dem neu errichteten Weg vom Tiefenbachgletscher über Vent ins Schnalstal promotet. Die Tour führt an der Fundstelle vorbei und ist in unter sieben Tagen möglich. „Um der originalen Route im Ötztal wieder mehr Präsenz zu verschaffen, werben wir seit längerer Zeit vermehrt für die Strecke über Zwieselstein. Damit haben wir erreicht, dass sich die Besucherströme besser verteilen“, betont Destinationsleiter Linser.
Titelbild: Auf der sogenannten „Königsetappe“ wandern seit über 50 Jahren zehntausende „E5ler“ durch das Ötztal.
Foto: Ötztal / Passeiertal -motas