Welche Lehren sind aus der im Juli 2022 abgehaltenen Volksbefragung zum Gletscher-Zusammenschluss Pitztal-Ötztal in St. Leonhard zu ziehen? Wie können Zukunftsbilder der touristischen Entwicklung im hinteren Pitztal aussehen? Diese Fragen sollen auf Initiative von Vizebürgermeister Philipp Eiter im Rahmen eines Bürger*innen-Dialogs in St. Leonhard, an dem sich die Pitztaler Gletscherbahn beteiligen möchte, ergebnisoffen erörtert werden. Bei der zuständigen UVP-Behörde wurde unterdessen ein Antrag auf Unterbrechung des noch laufenden Genehmigungsverfahrens gestellt.
Das Ergebnis der am 17. Juli 2022 in St. Leonhard im Pitztal abgehaltenen Volksbefragung zum Projekt „Zusammenschluss Pitztal-Ötztal“ hat bei vielen Menschen in der Gemeinde und darüber hinaus für Diskussionen gesorgt. „Auch wir wurden davon nach mehreren einstimmigen Beschlüssen im Gemeinderat überrascht“, erklärt Franz Wackernell von der Pitztaler Gletscherbahn. „Selbstverständlich ist dieses Ergebnis zu akzeptieren und die Pitztaler Gletscherbahn hat daraus ihre Konsequenzen gezogen.“
Geplantes Projekt auf Eis gelegt.
Zwischenzeitlich ist Vizebürgermeister Philipp Eiter mit der Idee eines Bürger*innen-Dialogs auf die Pitztaler Gletscherbahn zugekommen, um die Hintergründe, die zu diesem Ergebnis geführt haben, besser zu verstehen, möglichst viele Meinungen und Standpunkte zu hören und die entsprechenden Rückschlüsse daraus zu ziehen. „Daran wollen wir uns gerne beteiligen. Denn letztlich tragen wir als größte Arbeitgeberin des Pitztals eine große Verantwortung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sind zentraler Bestandteil der touristischen Infrastruktur des Pitztals“, so Wackernell. „Wie diese in Zukunft aussehen kann, wo sie sich hin entwickeln und welche Rolle dabei der Pitztaler Gletscher einnehmen soll, ist für die Zukunft des Tourismus im hinteren Pitztal und der Pitztaler Gletscherbahn eine zentrale Frage, auf die es konkrete Antworten braucht. Daher begrüßen wir das Format eines Bürger*innen-Dialogs und beteiligen uns gerne an einem Nachdenkprozess und der gemeinsamen Entwicklung von möglichen Zukunftsbildern.“
Dialog soll Lösungen bringen.
Unterdessen hat die Pitztaler Gletscherbahn gemeinsam mit der Ötztaler Gletscherbahn bei der zuständigen UVP-Behörde einen Antrag auf Unterbrechung des noch laufenden Genehmigungsverfahrens für das ursprünglich geplante Projekt gestellt. „Wir wollen uns die notwendige Zeit für einen ausführlichen Dialog nehmen und an diesem ergebnisoffen teilnehmen“, betont Franz Wackernell. „Wir befinden uns seit dem 17. Juli 2022 im Pitztal in einer neuen Situation und sehen uns mit vielen großen Herausforderungen wie den Folgen des Klimawandels und aktuell die Energiekrise konfrontiert. Darauf müssen wir uns einstellen und wollen gerne gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde und der Bevölkerung entsprechende Lösungen für eine touristische Zukunft im Pitztal diskutieren.“
Titelbild: Nachdem die „Gletscherehe“ im Juli bei der Volksbefragung auf so viel Gegenwind gestoßen ist, will sich die Pitztaler Gletscherbahn am Bürger*innen-Dialog in St. Leonhard beteiligen, um Lösungen für eine touristische Zukunft im Pitztal zu finden.
Foto: Pitztaler Gletscher, Roland Haschka