Giebelkreuz bleibt Giebelkreuz – und schlechter soll es für die rund 7000 Kundinnen und Kunden der drei Raiffeisen-Bankstellen in Imst, Tarrenz und Nassereith nicht werden. Nur besser, lautet das Versprechen der Raiffeisenbank Oberland-Reutte, die diese drei Filialen von der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG übernimmt.
Die 1984 eröffnete Imster Filiale der Raiffeisen-Landesbank (RLB) werde bleiben, ebenso wie die zehn Jahre später hinzugekommenen Niederlassungen in Tarrenz und Nassereith. Daran werde sich nichts ändern, garantiert der stellvertretende RLB-Vorstandsvorsitzende Thomas Wass – auch wenn die drei Geschäftsstellen mit 1. Jänner 2023 künftig zur Genossenschaft der Raiffeisenbank Oberland-Reutte gehören werden: Gemeinsam mit ihren insgesamt 7000 Kundinnen und Kunden, die via Wahrnehmen der dreimonatigen Widerspruchsfrist weiter zum RLB-Kundenstamm gehören können, wenn sie es denn wünschen. Bisher seien die Rückmeldungen aber durchwegs positiv, unterstreicht Wass.
Eine Bank in Mitgliedshand.
Verschlechterungen werde es durch die Übernahme sowieso nicht geben, verspricht Wolfgang Hechenberger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Oberland-Reutte: Nicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die allesamt übernommen werden sollen (mitsamt vermehrten Karrieremöglichkeiten), wie auch auch nicht für die Kundinnen und Kunden. Alle Leistungen werde es auch unter dem Dach der neuen Eigentümerin im selben Umfang geben, sagt Hechenberger. Im Gegenteil: Sinn und Zweck der Fusion sei es, regionaler und stärker, emotional näher und eben auch kompetenter zu werden. So biete die Raiffeisenbank Oberland-Reutte künftig mit ihren 37 Standorten (davon acht Selbstbedienungsfilialen und 15 Bankomaten) auch allerhand Neu-Vorteile für jene, mit denen der Kundenstamm auf insgesamt 45.000 Menschen anwachsen sollen: Etwa mit dem dazugehörenden Bankhaus Jungholz und seiner Expertise, wenn‘s um das Anlegen von Vermögen in Form von Wertpapieren gehe, wirbt Hechenberger. Erwerben können Kundinnen und Kunden aber auch ein Stück der Raiffeisenbank Oberland-Reutte selbst, die als Genossenschaft im Eigentum ihrer aktuell 4700 Mitglieder steht. Dabei sein lässt sich‘s bereits mit einem Anteil um 75 Euro, wobei es aber weniger um Gewinnausschüttungen geht als um das Mittragen der ur-eigenen Raiffeisen-Idee – und um ein Mitspracherecht, wenn‘s etwa um den Aufsichtsrat und die Satzungen geht.
Fördern des Guten.
Worüber die Genossenschaftsmitglieder ebenso bestimmen, sind Ausschüttungen aus dem eingerichteten Unterstützungsfonds, dem jährlich rund 75.000 Euro zugeführt werden. Gedacht sind sie für Initiativen im Umwelt-, Sozial- und Kulturbereich, aber nicht unbedingt für das Sponsern des örtlichen Sportvereins. Diese Direkt-Förderungen in der Region übernehmen seit jeher die jeweiligen Raiffeisenbanken vor Ort, erklären Wass und Hechenberger – und das werden sie auch als Teil der Raiffeisenbank Oberland-Reutte weiterhin tun, versprechen beide.
Zuvor Teil der Raiffeisen-Landesbank AG (RLB), werden die Bankstellen in Imst, Tarrenz und Nassereith mit 2023 ein Teil der genossenschaftlich organisierten Raiffeisenbank Oberland-Reutte: Symbolisch per Handschlag besiegelten den Deal der stellvertretende RLB-Vorstandsvorsitzende Thomas Wass und der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank Oberland-Reutte, Wolfgang Hechenberger (v.l.)
OD-Foto: Matt