forKIDS Therapie in Telfs auf Oberland DABEI

Einfach Kind sein dürfen

Mit intensiven Sommertherapiewochen stärkten die forKIDS-Therapeut:innen des Diakoniewerks Kinder von 6 bis 10 Jahren, die es in Lockdownzeiten besonders schwer hatten. Möglich wurde das Zusatzangebot durch eine Spende der TIWAG Tiroler Wasserkraft AG.

Fröhliches Kinderlachen, interessierte Gesichter und mutiges Erkunden: Eine Gruppe junger Pirat:innen streifte Mitte Juli durch den Park in Telfs auf der Suche nach selbstgemachten Schatzkisten. Zwei Tage vorher wanderten in Schwaz Kinder mit ihren Therapeut:innen im Silberpark umher. Sie sammelten Materialien für ein gemeinsames Naturbild. Beide Angebote waren Teil der Sommerintensivtherapiewochen der forKIDS Therapiezentren in Tirol. „Uns Therapeut:innen hat es selbst so gefallen, dieses zusätzliche Angebot für die Kinder organisieren und einen hervorragenden Betreuungsschlüssel anbieten zu können“, freut sich Tanja Eberhart, Leitung des forKIDS Therapiezentrums in Telfs. Begeistert erkundeten die Kinder die Parks und verschiedene Materialien, lernten, wie man sich besser orientiert, und stärkten ihr Selbstvertrauen, indem sie Neues ausprobierten. „Die Coronapandemie hat viele Kinder noch zusätzlich in ihrer sozialen Entwicklung eingeschränkt. Manche unserer Therapiekinder waren die Pandemie-Jahre kaum draußen oder hatten wenig Gelegenheit mit anderen in Kontakt zu kommen. Mit dem bunten Angebot der Therapiewochen fördern wir gezielt ihr emotionales und soziales Erleben. Manche Kinder haben ihre Ängste abgebaut und erfahren, wie Konflikte zu lösen sind, oder auch wie man Freundschaften knüpft“, erklärt Eberhart.

Kindgerechtes Angebot ist wichtig.

Die Therapiewochen waren interdisziplinär angelegt, um die Kinder so breit wie möglich zu fördern. Jeder Wochentag bestand aus vier kindgerecht gestalteten Therapieeinheiten. In Telfs wurde mit Morgenrunden begonnen und auch ein Tagebuch geführt. „Wir haben die Kinder vieles zusammen ausprobieren lassen, auch einfache Aktivitäten wie Seifenblasen machen, Fußball- oder Frisbeespielen, zusätzlich zum strukturierten Therapieprogramm.  Am nächsten Tag haben wir mit den Kindern über das Erlebte gesprochen. So üben Kinder nicht nur das Sprechen, sondern speichern emotionale Erfahrungen besonders gut ab. Das ist enorm wichtig, dass sie sich an positive Erlebnisse erinnern und darauf aufbauen können“, berichtet Eberhart. Gruppensettings seien dafür besonders gut geeignet. Zudem sehe man die Kinder in einem anderen Kontext, ihr Sozialverhalten in der Gruppe und auch ihre versteckten Talente. „Das Team hat jeden Tag über die Gruppenprozesse reflektiert. Durch die interdisziplinäre Begleitung wissen wir noch besser, wo wir in den Einzelsettings mit den Kindern weiterarbeiten, das Erlebte und Gelernte vertiefen können“, ist Eberhart überzeugt.

Therapeut:innen sind gefragt.

Seit November 2021 führt das Diakoniewerk neun forKIDS Therapiezentren in Tirol im Auftrag von Land Tirol und Sozialversicherungsträgern. Besonders in den ländlichen Regionen sind Logopäd:innen, Ergotherapeut:innen und Physiotherapeut:innen gefragt. Bei Interesse an einer Mitarbeit oder bei Therapiebedarf können sich Interessierte gerne im forKIDS Therapiezentrum in ihrer Nähe melden. Mehr Infos unter www.forkids-therapiezentrum.at.

Titelbild: Vielen Kindern fehlte durch Corona das soziale Lernen in der Gruppe. Durch die Therapiewochen konnten sie viele positive Erfahrungen machen und auch neue Freundschaften schließen.

Foto: Diakoniewerk/Eberhart