Barmherzige Schwestern in Oberland DABEI

Vernetzt von Zams bis in alle Welt

Barmherzige Schwestern Zams sind größter kirchlicher Arbeitgeber in Tirol

Mit dem Krankenhaus St. Vinzenz in Zams ist der Orden der Barmherzigen Schwestern in der Öffentlichkeit stark präsent. Dass die Gemeinschaft mit Stammsitz im Mutterhaus Zams somit der größte Arbeitgeber mit kirchlichem Hintergrund in Tirol ist, erschließt sich erst in der Gesamtbetrachtung. Über 1.750 Mitarbeitende von Vorarlberg bis Kärnten, von Südtirol bis Peru werden beschäftigt. Die Aufgabenfelder erstrecken sich von medizinischen, pflegerischen, sozialen Bereichen bis hin zu Bildungseinrichtungen und fließen in viele gesellschaftliche Ebenen.

Die Verwaltungszentrale der Barmherzigen Schwestern, die offiziell seit 1825 als Orden bestehen, befindet sich im Zammer Mutterhaus. Zur Gemeinschaft gehören derzeit 111 Schwestern, denen seit 25 Jahren Schwester Magistra Doktorin Maria Gerlinde Kätzler als Generaloberin vorsteht. Unterstützt wird sie dabei von Generalvikarin Schwester Magistra Doktorin Barbara Flad. Im Mutterhaus findet das Ordensleben und ein strukturierter Arbeitsalltag mit Abstimmungs-, Ideenfindungs-, Entwicklungs- und Entscheidungsprozessen rund um die einzelnen Standorte statt. Für die Geschäftsführung des Krankenhauses und der Sozialen Einrichtungen mit Alten- u. Pflegeheimen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung ist seit 2014 Diplom KH-Bw. Bernhard Guggenbichler verantwortlich.

Starkes Leitbild mit zeitloser Aussage

Im Erhalt und der Weiterentwicklung der Ordensstruktur, der Wertearbeit und mit organisatorischen sowie unternehmerischen Aufgaben, stehen die Barmherzigen Schwestern bodenständig mitten im Leben. Auch für all jene, denen sie sich in ihrem Wirkungsbereich verantwortlich fühlen. Diesen Menschen eröffnen sie Versorgung, Betreuung, Bildung in vielfältiger Form oder geben ihnen Zuwendung und Halt bzw. einen gesicherten, anspruchsvollen Arbeitsplatz und eine Gemeinschaft. Ihren christlich geprägten Grundauftrag, der sich an Achtsamkeit, Würde und Fürsorge orientiert, haben die Schwestern konstant gepflegt. Ihr Leitbild sowie alle Projekte, die sie aufgebaut haben, bearbeiten sie den Anforderungen der Zeit entsprechend weiter. „Es gibt viele Menschen, die uns brauchen. Der Begriff Armut und die Bedürfnisse von Menschen haben sich seit der Ordensgründung gewandelt – sie sind teilweise in verdeckte Bereiche des Daseins getaucht und werden leicht übersehen. Wir haben für uns den Begriff Armut neu definiert – arm ist ein Mensch, dem etwas fehlt. Neben finanzieller, materieller Armut kann das auch das Fehlen von Bildung, Pflege, Ansprache oder Halt sein“, erklärt Schwester Maria Gerlinde Kätzler.

Medizinische Versorgung der Region auf hohem Niveau

Das Krankenhaus St. Vinzenz Zams wurde 1811 von Dekan Nikolaus T. Schuler und der ersten Barmherzigen Schwester in Zams, Katharina Lins gegründet. Als Bezirkskrankenhaus für Imst und Landeck mit ca. 900 MitarbeiterInnen deckt es die medizinische Grundversorgung im Tiroler Oberland ab. Durch effiziente Investitionen und umfassende Baumaßnahmen hat sich das Haus zu einem modernen Gesundheitszentrum entwickelt. Als Qualitätsmerkmal des Ordensspitals liegt der Fokus neben hohen medizinischen Standards auch auf der ganzheitlichen und fürsorglichen Betrachtung von PatientInnen in ihren individuellen Bedürfnissen.
Für die qualitätsbetonte, nachhaltige Essensversorgung von PatientInnen und MitarbeiterInnen ist die St. Vinzenz Service GmbH zuständig.

Soziale Einrichtungen – hohe Lebensqualität bieten

Die Dachmarke der Sozialen Einrichtungen vereint ein Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit Behinderung sowie Alten- und Pflegeheime. Im Netzwerk St. Josef in Mils bei Hall, dem Marienhof in Maria Saal in Kärnten, dem Jesuheim in Vorarlberg sowie dem Haus zum Guten Hirten in Hall sind insgesamt 500 Menschen beschäftigt. Sie erfüllten im Jahr 2021 die anspruchsvolle Aufgabe der bedürfnisorientierten Betreuung und Begleitung von 155 KlientInnen mit Behinderung und 138 betagten bzw. pflegebedürftigen Menschen. Die Standorte sind individuell ausgerichtet und bieten eine sinnvolle, bereichernde Alltags- und Lebensgestaltung in einem professionellen, familiären Umfeld. Das Netzwerk St. Josef befindet sich seit 2016 in einem innovativen Dislozierungsprozess, der den KlientInnen ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Inklusion durch das Leben in kleinen Wohngemeinschaften ermöglicht.

Vielseitiges Bildungsangebot – qualifiziert in Schule und Beruf

Die Wissens- und Wertevermittlung im Sinne von umfassender Bildung haben die Barmherzigen Schwestern mit Schulen, einem Internat, Kindergärten und Horteinrichtungen sowie Seminarorten realisiert.
Zu den Katharina Lins Schulen in Zams gehören die private Praxismittelschule, das Oberstufenrealgymnasium, die Bildungsanstalt und die Fachschule für Elementarpädagogik sowie ein angeschlossenes Wohnheim und ein Hort. Im Schuljahr 2020/2021 besuchten 503 SchülerInnen diese nach Top- Ausbildungsstandards geführten Bildungsstätten, an denen etwa 80 bis 90 pädagogische Fachkräfte beschäftigt sind. Im Mutterhaus ist der Schulverein tätig, der organisatorische Aufgaben der Katharina Lins Schulen und des Internates betreut.

Das topmoderne St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheits- und Pflegeberufe ist seit 2013 in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus angesiedelt. Es werden die Ausbildungszweige zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, zur Heimhilfe, Weiterbildung Praxisanleitung für Angehörige des gehobenen Dienstes sowie seit 2018 auch der FH-Bachelorstudiengang für Gesundheits- und Krankenpflege angeboten. Die zentrale Ausbildungseinrichtung des Krankenhauses verfügt über ein innovatives Simulationszentrum und erfüllt höchste Ansprüche einer praxisorientierten Vorbereitung auf das breite Tätigkeitsfeld.

Pädagogisches Angebot in Krippe, Kindergarten, Schulhort

Im Hort St. Vinzenz und dem Betriebskindergarten mit Kinderkrippe in Zams sowie im Netzwerk St. Josef in Mils bei Hall, dem Schülerhort mit alterserweiterter Kinderkrippe im Josefsheim in Reutte wird ein hochwertiges pädagogische Betreuungs-, Förder- und Spielangebot umgesetzt. Die Betriebskindergärten bilden zudem eine wichtige Grundlage, die den MitarbeiterInnen des Krankenhauses bzw. der Sozialen Einrichtungen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie vereinfacht.

Gastgeberqualitäten in Seminar- und Urlaubshäuser

Mit dem Gasthof & Klösterle Kronburg bei Zams und dem Seminar- und Urlaubshaus in Elbigenalp kommen die Barmherzigen Schwestern dem Anspruch nach herzlicher Gastlichkeit und gehobener Gastronomie nach. Das Ensemble der Kronburg ist ein beliebter Ausflugs- und Wallfahrtsort mit Restaurant, Übernachtungsmöglichkeit, einer Kunstgalerie sowie Räumlichkeiten für Seminare und Festlichkeiten. Im Naturparkgebiet des Lech in Elbigenalp bewirtschaften die Schwestern ein 200 Jahre altes Gebäude, das für Tagungen, Fortbildungen, diverse Feste und als Gästepension genutzt wird.

Provinzhaus in Bozen, Missionsstation in Moro-Peru

Das Mutterhaus Zams hat 1925 eine eigene Ordensprovinz mit Hauptsitz in Bozen gegründet. Die Schwestern bringen in der Region ihr Engagement in den Bereichen Erziehung, Bildung und Zuwendung für Bedürftige im Vinzenzheim für SchülerInnen Schlanders sowie im Jesuheim in Girlan für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung ein. Seit 1983 ist der Orden auch in Peru tätig. Derzeit sind dort sechs Schwestern mit ca. 40 bis 50 MitarbeiterInnen im Einsatz. Im Kampf gegen Armut, Arbeits- und Perspektivlosigkeit und den Bildungsmangel haben die Frauen vor Ort viel bewirkt. Sie haben ein Internat sowie einen Kindergarten errichtet, geben Unterricht, kümmern sich um die Essensversorgung von Kindern und alten Menschen und sind Anlaufstelle für Hilfesuchende. Infrastrukturelle und wirtschaftsbelebende Maßnahmen, wie Straßenbau, Landwirtschaft, Schulbauten, Schaffung von Arbeitsplätzen und der Aufbau von Agrargenossenschaften wurden umgesetzt. Das Bestreben liegt darin, den Menschen in Moro eine nachhaltig bessere Lebensgrundlage zu geben. In Lima findet das Noviziat, die Ordensausbildung für junge Frauen statt. Ihnen wird, wie allen Ordensschwestern, auf Wunsch der Weg bis hin zum Universitätsstudium ermöglicht.

Online-Karriereplattform für alle Standorte

Seit 2021 sind sämtliche Standorte, Berufsfelder, Aus- und Weiterbildungschancen, die zu den Barmherzigen Schwestern gehören, in einem Online-Karriereportal präsentiert. Für die Erfüllung der Qualitätsanforderung in den unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten bilden starke MitarbeiterInnen die entscheidende Basis. Gefragt ist fachliches, wie auch menschliches Engagement. Als werteorientierter Arbeitgeber liegt den Barmherzigen Schwestern besonders viel an der Zufriedenheit der MitarbeiterInnen, einem harmonischen Miteinander mit spürbarem Teamgeist als Grundlage für die verantwortungsvolle Arbeit mit Menschen und dies wird auch umfassend gefördert. Die Karriere-Plattform bietet detaillierte Informationen – Bilder, Videos und Interviews geben Einblick in die vielseitigen beruflichen Möglichkeiten.

Motivation ungebrochen – Nachwuchs gesucht

Neben den finanziellen Investitionen, die für den fortlaufenden Betrieb der Strukturen aufgebracht werden müssen, beeindrucken die persönlichen Kräfte, die von den Ordensfrauen mobilisiert und in anvertraute Menschen investiert werden. Es sind nur noch wenige Schwestern aktiv in den Einrichtungen tätig, ihre Verbundenheit und ihre Intentionen sind jedoch überall spürbar. „Wir stecken Zeit, Gedanken und Durchhaltevermögen in den Erhalt und Ausbau von Versorgungs-, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen und machen diese zugänglich für alle, die sie benötigen – darin sehen wir ein zeitlos wertvolles Investment“, betont Schwester Maria Gerlinde Kätzler. Im Hinblick auf zukünftige Aufgaben hoffen die Generaloberin und ihre Mitschwestern auf Verstärkung innerhalb des Ordens. Eine herzliche Einladung zum Kennenlernen des abwechslungsreichen Lebens, etwa im Rahmen einer Auszeit im Kloster ist stets aufrecht. „Unser christlich geprägtes Miteinander hat wenig mit verbreiteten Klischees zu tun“, betont Schwester Barbara Flad, „wir sind eine Gruppe Frauen, die gemeinsame Ziele verfolgt und sie auch erreicht. Der Orden hat seit der Gründung vieles überdauert und wir sind davon überzeugt, dass ein Leben als Barmherzige Schwester in unserer Zeit lebenswert und bereichernd ist. Wir schauen dorthin, wo unsere Arbeit beziehungsweise die Arbeit unserer MitarbeiterInnen etwas bewirken und verbessern kann und wollen Leben schützen, es lebenswert gestalten, Würde und Werte garantieren – daran halten wir fest.“

Standorte der Barmherzigen Schwestern von Zams
  • Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern Zams
  • Krankenhaus St. Vinzenz Zams
  • St. Vinzenz Bildungszentrum für Gesundheitesberufe Zams
  • St. Vinzenz Service GmbH Zams
  • Betriebskindergarten- und Kinderkrippe Zams
  • Katharina Lins Schulen Zams
  • Gasthof & Klösterle Kronburg Zams
  • Seminar- und Urlaubshaus Elbigenalp
  • Josefsheim Reutte
  • Soziale Einrichtungen: Netzwerk St. Josef, Mils bei Hall (mit Betriebskinderkrippe), Haus zum Guten Hirten in Hall, Jesuheim in Lochau, Marienhof in Maria Saal
  • Provinzhaus Bozen
  • Missionsstation Peru

Titelbild: Seit 25 Jahren leitet Schwester Magistra Doktorin Maria Gerlinde Kätzler (links) als Generaloberin den Orden der Barmherzigen Schwestern von Zams, der unternehmerisch im medizinischen, pflegerischen sozialen sowie Bildungsbereich große Arbeit leistet. Gemeinsam mit Generalvikarin Schwester Magistra Doktorin Barbara Flad (rechts) werden die Aufgaben rund um 1.750 MitarbeiterInnen in Tirol, Vorarlberg, Kärnten, Südtirol und Peru bewältigt.

Foto: Mutterhaus Barmherzige Schwestern Zams/ Marcel Hagen-studio 22