Die vergangenen Wochen waren hart, jetzt sollte in den Gemeinden Sölden und St. Anton sowie im Paznauntal dann aber wieder etwas wie Normalität einkehren. Wie Landeshauptmann Günther Platter heute bekannt gab, sollen die zuletzt dort für mehrere Wochen verordneten Quarantänemaßnahmen am Donnerstg enden.
Gerade in Sölden war zuletzt wenig Verständnis für die Verlängerung der Quarantäne spürbar, lag die Infektionsrate bei mehr als 800 getesteten Personen doch bei lediglich 3,8 Prozent. Bürgermeister Ernst Schöpf: „Die Erleichterung ist jetzt natürlich groß. Es wird Zeit, dass wir wieder in der Normalität ankommen. Zuletzt waren die Leute, auch wenn es uns hinter der Ziellinie nichts gefehlt hat, doch einigermaßen verdrossen und ungeduldig. Das Gefühl des Eingesperrt seins hat doch beträchtlich an so manchem Nervenkostüm gerüttelt.”
Medizinische Expertise ausschlaggebend
Ausschlaggebend für die nahende Beendigung der Quarantäne war die medizinische Expertise und Bewertung. „Es wurde die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen zwölf Tagen für die Bewertung der Lage herangezogen. Die Neuinfektionen in den Quarantänegebieten nehmen sukzessive ab und haben aktuell einen sehr niedrigen Stand erreicht. Vor dem Hintergrund ist unsere medizinische Bewertung so ausgefallen, dass die Quarantäne 14 Tage nach den letzten Schwerpunkttestungen und damit mit Ablauf des morgigen Tages aufgehoben werden kann und die betroffenen Regionen damit ins Bundesregime übergeführt werden können“, informiert Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin.
Weitere Studie der medizinischen Universität Innsbruck startet
Um neben diesen positiven Entwicklungen ein weiteres, möglichst umfassendes Bild über mögliche Infektionsketten in Ischgl zu gewinnen, startet heute eine weitere umfassende Studie des Instituts für Virologie der medizinischen Universität Innsbruck. „Dabei werden in Ischgl Antikörpertestungen in Verbindung mit PCR-Testungen durchgeführt, um weitere Rückschlüsse über die Verbreitung der Coronaerkrankung und Immunitäten zu gewinnen“, erklärt Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Medizinischen Universität Innsbruck.