Am Samstag, dem 23. Juli wird zum siebten Mal das Mana-Festival in Imst gefeiert
Das Mana-Festival in Imst gilt als Treffpunkt für alle, die sich auf anderen Festln nicht hundertprozentig wiederfinden und sich nach etwas Besonderem sehnen. So verwandelt sich die Imster Innenstadt am kommenden Samstag, dem 23. Juli, bereits zum siebten Mal in ein Zentrum der gelebten Jugendkultur.
Von Lisa Hairer
Vor allem Künstlerinnen und Künstler aus Imst und dem Tiroler Oberland, aber auch von weiter her sollen auf der Mana-Bühne die Chance erhalten, sich vor einem großen Publikum zu entfalten. Ein besonderes Highlight für Philipp Scheiring, den Leiter der Imster Jugendarbeit und Organisator des Mana-Festivals, ist der Auftritt von Hanna Gitterle alias Haena Phobic, die mit dem Jugendzentrum aufgewachsen ist, das Rappen für sich entdeckt hat und nun auf diese Weise die Imster Jugendkulturszene bereichert. Scheiring zeigt sich erfreut darüber, die mittlerweile erwachsene Künstlerin über ihre Jugendjahre hinaus unterstützen zu können. Haena Phobic ist von 14:30 bis 14:45 Uhr zu hören.
Hanna Gitterle wird als Haena Phobic über ihre Emotionen rappen.
Haena Phobic / Hanna Gitterle
Auch die Rapperin Sandra SanTra Neuner aus Ötztal-Bahnhof, die einst hinter den Kulissen am Mana-Festival mitarbeitete, steht nun selbst auf der Bühne. Die in Innsbruck lebende Künstlerin hat sich in der städtischen Rap-Szene bereits einen Namen gemacht. Über ihren Auftritt mit begleitender Band am kommenden Samstag zeigt sie sich voller Vorfreude, denn für sie ist das Mana-Festival „eines der schönsten Festln, die in Imst stattfinden. Ich freue mich am meisten darauf, alle Leute von früher wieder zu treffen und quasi daheim zu spielen.“ In ihren gesellschaftskritischen und selbstreflektierten Texten sollen sich die Besucherinnen und Besucher des Mana-Festivals wiederfinden. SanTra möchte sich auch die Zeit nehmen, sich mit den Leuten über die Messages ihrer Songs auszutauschen. „Durch den Austausch mit anderen kann man immer etwas lernen und wenn man mal irgendwo zuhorcht, steckt mehr dahinter, als man zuerst meint“, erklärt die Rapperin. Mit SanTra ins Gespräch kommen kann man nach ihrem einstündigen Auftritt, der im Anschluss an Haena Phobic um 14:45 Uhr beginnt.
Die Texte von SanTra sind gesellschafts- und selbstkritisch, enthalten aber immer auch eine positive Message.
Foto: SanTra / Sandra Neuner
DJ und Mana-Urgestein Marcel MRSL Kofler darf natürlich auch beim siebten Streich nicht fehlen. Er eröffnet das Festl um 13 Uhr. Aus Südtirol sind die Sailors dabei, die mit ihrem gemeinsamen Projekt, einer Mischung aus Reggae und Hip Hop, ab 15:45 Uhr zum Abendprogramm überleiten und das kostenfreie Nachmittagsmusikprogramm abrunden. Mit meditativen Klängen auf dem Hang, dem Didgeridoo und der Gitarre eröffnet Stephan Mader schließlich um 19:30 Uhr das Hauptabendprogramm. Darauf folgen die italienische Reggae-Band Devon & Jah Brothers um 20:45 Uhr sowie die Headliner des Abends, die mitreißenden, explosiven Vollblutmusikerinnen und -musiker von Rumba de Bodas, die von 22:30 Uhr bis Mitternacht performen werden. Stammgäste des Imster Jugendzentrums genießen freien Eintritt, alle anderen Besucherinnen und Besucher benötigen ein Ticket für den Abend.
Rumba de Bodas, die Headliner des Festivals, werden einen tanzbaren, wilden Mix aus Afrobeat Funk, Jazz, Ska, Latin Vibes und Reggae zum Besten geben.
Foto: Rumba de Bodas
Power to the Youth: Kostenlose Workshops.
Parallel zum reichhaltigen Musikangebot finden verschiedene kostenlose Workshops mit, bei denen jugendliche und junggebliebene Gäste zum Mitmachen und Zuschauen eingeladen sind. Beim Hip-Hop-Workshop mit Van Eule, der von 14 bis 16 Uhr im Jugendzentrum stattfinden wird, kann man neben dem Texten auch die Techniken an den Turntables lernen. Wer möchte, darf seine Kreationen im Anschluss auch performen. Wem das Tanzen zu den Beats nicht als sportliche Aktivität reicht, der oder die kann seine oder ihre Freerunning-Fähigkeiten von 14 bis 16 Uhr im Turnsaal der NMS Unterstadt testen. Treffpunkt hierfür ist um 14 Uhr beim Jugendzentrum. Beim Graffiti Jam im „Hennenwinkel“ (Seiteneingang des Jugendzentrums) darf man den Künstlerinnen und Künstlern von 14 Uhr bis 20 Uhr über die Schulter schauen und die Streetmalerei auf legalen Flächen als Kunst kennenlernen, die mit Vandalismus nichts gemeinsam hat. Den eigenen Körper schmücken und verwöhnen lassen kann man auf dem Mana-Festival auch, sei es mit coolen Airbrush-Tattoos oder einer entspannenden Massage. Beides ist am Konzertplatz „Alte Feuerwehrhalle“ (Johannesplatz) von 14 bis 18 Uhr möglich.
Beim Streetstyling gibt es coolen Körperschmuck, beim Graffiti Jam kann man Streetkünstlerinnen und -künstlern bei der Ausübung ihres Handwerks über die Schulter schauen.
Fotos: Egon Egger
Das Mana-Festival kehrt also mit voller Kraft aus der zweijährigen Zwangspause zurück. Nur die Afterparty muss leider entfallen, „weil keine Location zur Verfügung steht, die das ermöglicht“, erklärt Scheiring. So endet das Mana-Festival eben nach den letzten Tönen von Rumba de Bodas um kurz nach Mitternacht, aber trotzdem „schweißgebadet und mit einem Grinser im G’sicht“, verspricht sich der Leiter des Imster Jugendzentrums.
Titelbild: Devon & Jah Brothers performen sowohl eigene Songs als auch die liebsten Reggae-Songs des Publikums.
Foto: Egon Egger