Egal ob bei Wald- und Objektbränden, Unfällen, bei Hochwasser oder anderen Katastrophenereignissen – Tirols Feuerwehren stehen 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung und sind dauerhaft für die Sicherheit der TirolerInnen im Einsatz. Im Jahr 2021 wurden rund 230.000 Einsatzstunden bei 16.259 Einsätzen geleistet – davon 2.568 Brandeinsätze. Auch heuer kam es bereits zu Großeinsätzen, wie beispielsweise bei einem Waldbrand in Pinswang im Bezirk Reutte. Von 12. bis 30. März waren dabei 1.121 Feuerwehrleute, 259 Fahrzeuge, sechs Hubschrauber und eine Drohne im Einsatz. Insgesamt wurden 1,9 Millionen Liter Löschwasser verwendet. Im darauffolgenden April musste beispielsweise im Gewerbegebiet in Inzing ein Großbrand bei einer Entsorgungsfirma unter Kontrolle gebracht werden. Um jedenfalls stets die bestmögliche Arbeit auf höchstem Niveau zu leisten, müssen die Einsatzkräfte immer am neuesten Stand der Technik bleiben. Die Tiroler Landesregierung hat deshalb in ihrer gestrigen Sitzung die Unterstützung der Tiroler Feuerwehren mit Förderungen in der Höhe von insgesamt rund 4,2 Millionen Euro beschlossen – unter anderem zum Ankauf von neuen Fahrzeugen, Gerätschaften und neuer Ausrüstung für Unfall- und Katastropheneinsätze sowie zu Ausbildungszwecken.
„Tirol kann sich auf eine gut funktionierende Sicherheitsinfrastruktur mit vielen engagierten Organisationen verlassen. Das beweisen insbesondere unsere 357 Feuerwehren mit ihren rund 33.000 Mitgliedern, die tagtäglich einsatzbereit sind. Wann immer unsere Feuerwehrleute gebraucht werden, sind sie da. Seitens des Landes wollen wir, dass sie bei ihren Einsätzen die bestmögliche Ausrüstung und modernes Material zur Verfügung haben. Wir unterstützen unsere Feuerwehren daher mit umfangreichen finanziellen Förderungen, um für alle Menschen in Tirol die Professionalität bei den Einsätzen und die Sicherheit für die Feuerwehrleute zu gewährleisten“, betont LH Günther Platter. „Allen Tiroler Feuerwehrleuten gilt an dieser Stelle ein großer Dank seitens des Landes für ihren selbstlosen Einsatz.“
Auch LHStvin Ingrid Felipe dankt den Feuerwehren für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft: „Egal ob Notfall oder anhaltende Krise, wie beispielweise die Pandemie oder bei der Versorgung von geflüchteten Menschen – auf die Freiwilligen und Ehrenamtlichen der Tiroler Feuerwehren, die einen erheblichen Teil ihrer Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen, ist immer Verlass. Ohne sie wäre Tirol nicht jenes sichere Land der helfenden Hände und Menschen. Mit den Landesförderungen stellen wir sicher, dass in den Feuerwehren auch die notwendige Infrastruktur und die modernste Technik zur Verfügung steht.“
„Ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘ möchte ich für das herausragende Engagement zum Wohle der Tiroler Bevölkerung und allen, die in Notlagen geraten, aussprechen. Als Sicherheits- und Feuerwehrreferent des Landes Tirol bin ich darauf unglaublich stolz“, sagt LHStv Josef Geisler.
Feuerwehren mit vielfältigen Herausforderungen
Die Feuerwehren haben eine Vielzahl an Herausforderungen zu bewältigen. Die steigende Waldbrandgefahr aufgrund des Klimawandels sorgt mitunter für intensivere Brandeinsätze. „Die Einsatzkräfte haben zuletzt in Pinswag im März 2022 eindrücklich gezeigt, dass sie in der Lage sind, auch besonders hartnäckige Brände unter Kontrolle zu halten und waren knapp 20 Tage lang rund um die Uhr im Einsatz – dafür gebührt ihnen der größtmögliche Respekt“, so LHStv Geisler.
Eine weitere Herausforderung stellen Feuerwehreinsätze in Tunnelanlagen, auf Autobahnen und Schnellstraßen dar. Dazu benötigen die Feuerwehren eine Spezialausrüstung, die auch durch Beiträge der ASFINAG unterstützt werden. „Land, Bund und ASFINAG leisten mit ihren Förderungen einen Beitrag zur effizienten Hilfeleistung für die Bevölkerung und zur Erhöhung der Sicherheit“, erklärt LHStv Geisler.
Feuerwehren auch bei Ukrainehilfe aktiv
Auch die Einsätze abseits der traditionellen Brandbekämpfung nehmen zu – sei es im Rahmen der Coronakrise oder nicht zuletzt im Rahmen der Ukraine-Hilfe. Tausende Mitglieder der Feuerwehren waren im März 2022 ehrenamtlich vor Ort in den Gemeinden im Rahmen der Sachspenden-Sammelaktion von Land Tirol und Landes-Feuerwehrverband für die Ukraine-Hilfe im Einsatz. Dabei wurden insgesamt 270 Tonnen an Hilfsgütern mit einem Warenwert von 1,7 Millionen Euro gesammelt.
„Die Tiroler Feuerwehren haben durch ihre Mithilfe bei der Sachspendenaktion des Landes einmal mehr bewiesen, dass sie ein verlässlicher Partner des Landes Tirol sind, der auch kurzfristig und flexibel für spezielle Aufgaben zur Verfügung steht. Das ist Gold wert“, so LH Platter.
Förderungen im Überblick
Insgesamt werden Tirols Feuerwehren mit rund 4,2 Millionen Euro unterstützt.
- Rund rund 2,1 Millionen Euro aus den Mitteln des Katastrophenfonds und rund 300.000 Euro aus dem ASFINAG-Beitrag für Portalfeuerwehren fließen in die Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen, Rettungs- und Bergegeräten sowie Stromerzeugern.
- Rund 1,5 Millionen Euro fließen in den Jahren 2022 bis 2024 aus dem Landesfeuerwehrfonds in die Anschaffung von 453 digitalen Pagern, 75 Atemschutzgerätegarnituren, 21 Kraftfahrzeugen, acht Tragkraftspritzen, einer Löschwasserversorgungsanlage sowie in die digitale Ausrüstung und Ausstattung der Bezirksbüros Reutte und Lienz und in die Förderung von Einsatzbekleidung in den Gemeinden und Jugendjacken für die Feuerwehrjugend.
- Rund 200.000 Euro fließen aus Mitteln für das Warn- und Alarmsystem beim Landesfeuerwehrfonds sowie Beiträgen von TIWAG und des Verbunds in den Ankauf von Sirenen, eines Stromerzeugers sowie Gerätschaften – darunter ein Elektrostapler für die Funkwerkstätte an der Landesfeuerwehrschule – und Ausrüstung zur Lageführung in den Bezirkszentralen.
- Mit rund 90.000 Euro wird der Erwerb von C-Führerscheinen (LKW-Führerschein) durch aktive Feuerwehrmitglieder aus Mitteln des Landesfeuerwehrfonds unterstützt.
Fact Box: Tiroler Feuerwehren in Zahlen
- Rund 33.000 Mitglieder.
- Aktuell 357 Feuerwehren, darunter 337 freiwillige Feuerwehren, 19 Betriebsfeuerwehren und eine Berufsfeuerwehr.
- 2021: rund 230.000 Einsatzstunden bei 16.259 Einsätzen geleistet – pro Tag im Durchschnitt 45 Einsätze. Davon über 10.000 technische Einsätze, 2.568 Brandeinsätze und 337 Brandsicherheitswachen.
- Allein bei Brand von Motorradmuseum am Timmelsjoch im Jänner 2021 waren beispielsweise 111 Einsatzkräfte aus sechs Feuerwehren im Einsatz.
- Beim Waldbrand in Pinswang von 12. bis 30. März waren 1.121 Feuerwehrleute, 259 Fahrzeuge, sechs Hubschrauber und eine Drohne im Einsatz. Insgesamt wurden rund 1,9 Millionen Liter Löschwasser verwendet.
Titelbild: Michael Schwarzenberger