Elf Forscherteams im Alter von sieben bis 15 Jahren – von der Volksschule bis zur 9. Schulstufe – traten heuer wieder an, um ihren Forschergeist unter Beweis zu stellen. Der Team-Wettbewerb „Jugend forscht in der Technik“ ist eine gemeinsame Initiative von Wirtschaftskammer Tirol, Förderverein Technik, Land Tirol und Industriellenvereinigung Tirol und wird seit elf Jahren in den Tiroler Schulen ausgeschrieben. Insgesamt 87 Schülerinnen und Schüler haben sich heuer beteiligt und sind in den Kategorien „Volksschule“, „Schulklasse“ und „Kleingruppe“ angetreten, um ihre spannenden Projekte umzusetzen und am Ende einer Jury zu präsentieren. Dabei stand in erster Linie die Freude am Experimentieren und am gemeinsamen Erleben der eigenen Kreativität im Vordergrund. Die jungen Forscherinnen und Forscher erfahren in ihren Projektarbeiten auf spielerische Art und Weise wie technische Verfahren funktionieren, wie sich naturwissenschaftliche Abläufe darstellen lassen oder experimentieren im Bereich Physik und Chemie und erleben die Zusammenhänge und Reaktionen von eingesetzten Stoffen und Materialien hautnah. Über die vielen tollen Projekte freut sich auch das Organisationsteam der WK Tirol mit Eva Thum und Felix Kranebitter.
Die Gruppenprojekte in den Fachgebieten Technik, Informatik/Mathematik, Umwelttechnik/Energie sowie Chemie/Physik wurden von den Nachwuchsforscherinnen und -forschern selbst erarbeitet, eingereicht und am 6. Mai im Haus Marie Swarovski, in Wattens der Jury präsentiert. Im Rahmen der Präsentation zeigten die Jungforschenden an ihren selbst aufgebauten Ständen ihre Projekte eindrücklich und mit viel Begeisterung den Mitgliedern der Jury: Maximilian Ebner, Förderverein Technik, Christin Burkhardt, Industriellenvereinigung, Marlene Hopfgartner und Marion Witting, Tiroler Wirtschaftskammer. Die Jury hatte keine leichte Aufgabe, dennoch mussten sie sich entscheiden. „Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Wettbewerb ‚Jugend forscht in der Technik‘ sind Siegerinnen und Sieger, wenn es darum geht, Erfahrungen in neuen Bereichen zu sammeln und dabei viel Spaß zu haben“, brachte es Jury-Sprecherin Marlene Hopfgartner auf den Punkt.
Bei der anschließenden Prämierung der Forscherprojekte in den einzelnen Kategorien gratulierte der Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Tirol, Dominik Jenewein, der in Vertretung von WK-Präsident Christoph Walser die Preise übergab, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ihren grandiosen Ideen und erklärte, dass er sich um die Zukunft der Forschung in Tirol keine Sorgen mache: „Ich bin begeistert vom Ehrgeiz der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem sie an ihre wissenschaftlichen Projekte herangehen. Diese Art des Lernens ist ein unbezahlbarer Beitrag für die digitale Grundbildung junger Menschen, auf die man aufbauen kann. Solche Initiativen hätte ich mir auch zu meiner Schulzeit gewünscht.“
Die Siegerprojekte
Kategorie Volksschulen
In der Kategorie Volsschulen gab es zwei erste Plätze: Die Volksschule Arzl zeigte mit ihrem Projekt „Wir bewegen was“ eine unglaubliche Breite an Ideenreichtum und Kreativität. Die Kinder der 4. Klasse machten sich Gedanken zum Warentransport auf unserer Welt sowie zum fortschreitenden Klimawandel und dachten über nachhaltige Energiequellen und (bewussten) Einkauf von Konsumgütern aus dem Ausland nach. Sie zeigten, wie sie sich Flugzeuge vorstellen, die mit Sonnenergie fliegen, einen klimafreundlichen Hafen sowie eine windbetriebene Freizeitanlage für mehr Bewegung und zum Entspannen, dargestellt mttels Lego We.Do 2.0. Die beweglichen Bauteile wurden dabei selbst programiert mit Steuerung per iPad.
Auch die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen Volksschule August Thielmann erhielten einen ersten Preis für ihr Projekt „Zauberschule“. Sie bauten eine Zauberschule aus Lego und befassten sich mit der faszinierenden Magie, die technische Errungenschaften seit jeher auf die Menschheit ausüben. Dabei haben magische Dinge oft ganz technische Hintergründe wie eine Zugbrücke, eine Hebewand, ein Pakettransport oder ein Gasthaus mit Rutschbahn. Die beweglichen Gebäudeteile steuerten die Kinder mit dem „Zauberstab“, den sie zuvor programmiert hatten und mit dem iPad im Hintergurnd bedienten.
Kategorie Schulklassen
Den Sieg in der Kategeorie Schulklassen entschied die PTS Brixlegg für sich mit ihrem Projekt „“B-ing.physics.4u“. Alle 23 Schüler machten mit und zeigten in Versuchen einige Geheimnisse der Physik und Chemie auf, welche die Hintergründe und Anwendungen im Alltagsleben erklären. Dazu fragten sie in der Voklsschule Brixlegg nach, welche Fragen die Kinder „zum Funktionieren der Welt“ gerne beantwortet hätten, um ihnen dann auf ganz einfache Art und Weise die Zusammenhänge zu erklären und in selbst produzierten Videos und vielen Bildern zu beweisen: Wie funktioniert ein Touchscreen? Wie entsteht ein Erdbeben oder ein Wirbelsturm? Warum ist die Sonnenblume gelb? Die zauberhaften Erklärungen dazu haben die jungen Forschenden in ihrer Präsentation mit HIlfe einfacher Versuche dargestellt und auf einer eigenen Website zusammengefasst.
Der zweite Platz ging an die Mittelschule Absam für ihr Projekt „Mikrophone – wir lassen von uns hören“.
Kategorie Kleingruppen
Insgesamt traten sieben Kleingruppen an. Den Sieg holte sich einmal die Gruppe BG BRG Kufstein mit ihrem Projekt „Solarwohnmobil“. Dieses erstaunlich nachhaltig durchdacht gebaute Wohnmobil ist komplett unabhängig von seiner Umgebung. Es erzeugt durch Solarzellen, die am Dach angebracht sind und deren Fläche durch seitlich ausfahrbare „Flügel“ erweitert werden kann sowie mit einem einklappbaren Windrad seinen Strom selbst. Man kann es aber auch an herkömmlichen Ladestationen aufladen. Dadurch können mit diesem Reisemobil auch weite Strecken zurückgelegt werden und man fühlt sich wie in einem Haus auf Rädern. Das Modell wurde von den Schülern zuerst geplant und dann in einem Holzmodell bis ins Detail umgesetzt.
Ein weiterer erster Preis in der Kategorie Kleingruppe ging an die MS Telfs Weissenbach für ihr Projekt „Flettner Rotoren“. Sie versuchten die Erfindung von Anton Flelttner (1920) nachzubauen und sogar zu verbessern. Dafür bauten sie ein Schiff aus Lego mit einem Rotor aus dem 3D-Drucker. Der Flettner Rotor funktioniert mit dem Magnus Effekt: Wenn Wind auf den Rotor weht, bewegt sich das Schiff im rechten Winkel zum Wind. Bei einem echten Schiff würde der Flettner Rotor eine Treibstoffersparnis von 50 Prozent ergeben – vielleicht eine Anregung für den Antrieb von großen Schiffen?
Den zweiten Platz belegte die Gruppe MS Clemens Holzmeister Landeck mit ihrem Projekt „Land – Wasser – Luft – Erreichbarkeit durch Technologie“.
Der dritte Platz ging an die Gruppe Akademisches Gymnasium Innsbruck für ihr Projekt „CO2-Ampel“.
Folgende Prämien werden vergeben: 1. Preis: 800 Euro, 2. Preis: 500 Euro, 3. Preis: 300 Euro samt Pokal. Und, alle die mitmachen und bei der Abschlussveranstaltung dabei sind, bekommen eine Teilnehmerurkunde und ein kleines Geschenk.
Der Wettbewerb „Jugend forscht in der Technik“ ist eine Initiative von Wirtschaftskammer Tirol, Förderverein Technik, Land Tirol und Industriellenvereinigung Tirol, die Schülerinnen und Schülern im Alter von sieben bis 15 Jahren die Faszination der Technik und der Naturwissenschaften näher bringen soll.
Titelbild: In der Kategorie Kleingruppe gab es zwei Sieger – einer davon sind die Schüler der MS Telfs Weissenbach für ihr Projekt „Fettner Rotoren“. Marlene Hopfgartner (r.) und Dominik Jenewein (l.) von der WK Tirol übergaben den Preis.
© Die Fotografen/WK Tirol