Lange gesucht und nun gefunden: Eine Fahrzeughalle für den rettungsdienstlichen Fuhrpark muss einigen Anforderungen Genüge tun. Nun wurde in Polling ein zentral gelegenes und gut erreichbares Gebäude angemietet, in dem die Rettungsfahrzeuge künftig ihren finalen Check erhalten, bevor sie in den Dienstbetrieb gestellt werden.
Sie sind die Arbeitsplätze von rund 4.300 ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter:innen, Zivildienern und Mitarbeiter:innen im Freiwilligen Sozialjahr – die Fahrzeuge des Rettungsdienstes Tirol. Rund 250 Fahrzeuge umfasst der Fuhrpark, dazu gehören die Notarzteinsatzfahrzeuge, die Rettungs- und Krankentransportfahrzeuge, Mehrzweck- sowie die Einsatzleiter:innen-Fahrzeuge. Sie alle spielen bei einer optimalen Patient:innen-Versorgung eine wesentliche Rolle: „Neben der Qualifikation unserer Mitarbeiter:innen und den Medizinprodukten ist es das gut funktionierende und top ausgestattete Fahrzeug, das zur Sicherstellung einer rettungsdienstlichen Versorgung der Menschen in Tirol beiträgt“, sagt Michael Perle, Bereichsleiter Logistik und Fuhrpark im Rettungsdienst.
Prüfung auf Herz und Niere
In der neuen Halle in Polling sollen die Fahrzeuge im optimalen Fall nur zweimal in ihrem Betriebsleben Station machen. Jedes Neufahrzeug wird dort künftig bis ins Detail geprüft, bevor es in die Bezirke und an die rettungsdienstlichen Partner:innen – Rotes Kreuz, Malteser, Samariter, Johanniter, Österreichischer Rettungsdienst – ausgeliefert wird. „Neben dem Check bauen wir aber auch die gesamte Informations- und Telekommunikations-Technologie in die Fahrzeuge ein“, erläutert Michael Perle.
Das Ende ihres rettungsdienstlichen Betriebslebens haben die Fahrzeuge nach fünf bis sieben Jahren erreicht. „Dann erfolgt der Rückbau. So muss beispielsweise ein Großteil der Technik wieder entfernt werden“, beschreibt Perle den aufwendigen Prozess. „Erst wenn die spezifische Informations- und Telekommunikations-Technologie wieder ausgebaut ist, wird das Auto an Händler:innen verkauft oder dem Dorotheum zur Versteigerung überlassen“.
Die Beschaffung – eine Herausforderung
Der Fahrzeug-Ausbau ist gewichtsintensiv. Damit sich ein Fahrzeug als rettungsdienstliches Fahrzeug eignet, darf es daher ein bestimmtes Grundgewicht nicht überschreiten, denn das Gesamtgewicht ist schließlich ausschlaggebend. „Es gibt immer weniger Fahrzeuge am Markt, die unseren Ansprüchen hinsichtlich Grundgewicht entsprechen“, sagt Michael Perle, „insbesondere auch deshalb, weil die Fahrzeuge in der Notfallrettung mit Allrad ausgestattet sein müssen“. Überhaupt bereitet die Fahrzeugbeschaffung Michael Perle derzeit Stirnrunzeln: „Auch wir spüren natürlich die wirtschaftlichen Entwicklungen, Rohstoffknappheit und die Lieferengpässe“, sagt der Logistiker. Für die Aufrechterhaltung der rettungsdienstlichen Einsatzbereitschaft sind die Fahrzeuge essenziell. „Sie in ausreichender Menge und passender Ausstattung trotz der Verknappung am Markt rechtzeitig zu beschaffen, wird eine Herausforderung sein, der wir uns schon in naher Zukunft intensiv stellen werden müssen“.
Titelbild: In der neuen Fahrzeughalle werden unter anderem die rettungsdienstlichen Fahrzeuge geprüft und ausgestattet, bevor sie an die Rotkreuz-Bezirke und an die Partnerorganisationen ausgeliefert werden.
© Rotes Kreuz Rettungsdienst Tirol GmbH | Andreas Amplatz