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ÖAMTC warnt vor erhöhtem Unfallrisiko zu Ostern

Zwischen 1. Jänner und 13. April 2022 sind laut vorläufigen Zahlen des Bundesministeriums für Inneres (BMI) 90 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Dieser Wert ist höher als in den beiden durch die Corona-Pandemie verkehrsmäßig ruhigeren Vorjahren – plus 55 Prozent im Vergleich zu 2021 (58 Getötete), plus 15 Prozent mehr als 2020 (78 Getötete) – und etwa auf dem Niveau von 2016 (96 Getötete). 50 Getötete waren bislang in einem Pkw zu beklagen, bereits 26 Personen verunglückten als ungeschützte Verkehrsteilnehmende (zu Fuß, mit Fahrrad) – und das, obwohl die „Outdoor“-Saison mit Mai erst so richtig beginnt.

Zu Ostern könnte es einen weiteren Anstieg geben. „Am Osterwochenende ist auf Österreichs Straßen immer viel los – zwischen Karfreitag und Ostermontag kommt es deshalb auch häufiger zu Unfällen, insbesondere wenn Ostern so spät fällt wie heuer“, erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

In den vergangenen 15 Jahren verunglückten an den Osterwochenenden 73 Menschen bei fast 4.300 Unfällen tödlich. Die meisten Todesopfer seit Beginn der Aufzeichnungen gab es 1976 mit 39 Getöteten zu Ostern (Quelle: BMI).

Auch wenn die Wetter-Prognosen durchwachsen sind, erwartet Nosé heuer aufgrund des späten Ostertermins ein höheres Verkehrsaufkommen und einen größeren Mix an Verkehrsteilnehmenden: „Da es zu Ostern erstmals seit zwei Jahren keine pandemiebedingten Einschränkungen mehr gibt, werden vermehrt Personen für Tagesausflüge unterwegs sein, darunter viele mit Motorrad oder Fahrrad.“ Gerade wer nach der Winterpause mit dem Zweirad wieder in die Saison startet, sollte es langsam angehen. Besondere Aufmerksamkeit wünscht sich der Experte des Mobilitätsclubs aber auch von allen anderen Verkehrsteilnehmenden. „Vor allem Autofahrende sollten sich auf mehr Motorrad- und Radfahrende einstellen und dementsprechend vorausschauend fahren“, appelliert Nosé zu einem fairen Miteinander und zur Rücksichtnahme auf schwächere Verkehrsteilnehmende.

Unachtsamkeit und nicht angepasste Geschwindigkeit als Problem

Die häufigsten Unfallursachen der vergangenen Jahre sind Unachtsamkeit beziehungsweise Ablenkung sowie nicht angepasste Geschwindigkeit. „Fahrfehler in Kombination mit unzureichendem Sicherheitsabstand führen in der Regel zu schwersten Unfällen“, weiß der Experte des Mobilitätsclubs. Nach Einschätzung des ÖAMTC sind die Wahl einer angepassten Geschwindigkeit sowie ausreichender Sicherheitsabstand die besten Mittel, um folgenschwere Unfälle zu vermeiden. „Auch wenn es unrealistisch klingt: Der Abstand auf städtischen Hauptstraßen sollte etwa fünf Autolängen entsprechen“, betont Nosé.

Auch neigen viele Menschen in der wärmeren Jahreszeit und bei guter Wetterlage zur Selbstüberschätzung und zu unüberlegten Fahraktionen. Der ÖAMTC sieht deshalb die neuerlichen Schwerpunktaktionen der Polizei zu Ostern positiv. Die sichtbare Präsenz der Exekutive erhöht die Aufmerksamkeit und fördert ein korrektes Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmenden. „Wer sicher unterwegs sein will, sollte sich aufs Fahren konzentrieren und immer auf mögliche Fahrfehler anderer reagieren können“, betont der ÖAMTC-Verkehrsexperte abschließend.

Oster-Unfallstatistik der vergangenen 15 Jahre

JahrUPSVerunglückteGetöteteVerletzte
20212152224218
20201641754171
20194064987491
20182182461245
20172583306324
20162533449335
20152433263323
20143194114407
20132333341333
20122453326326
20113694394435
20102783413338
20094235286522
20082663398331
20073784777470
Quelle: Statistik Austria / BMI; Bearbeitung: ÖAMTC Unfallforschung

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