Der Lawinenwarndienst Tirol startet gemeinsam mit den Lawinenwarndiensten von Südtirol und dem Trentino mit dem meteorologischen Winterbeginn am 1. Dezember 2021 in die neue Wintersaison. Auch die Zeichen der aktuellen Wetterprognosen deuten auf einen Wintereinbruch in Tirol an diesem Wochenende hin: Mit dem hereinbrechenden Wetterumschwung wird bis Sonntag Schnee bis in die Niederungen erwartet. Beiderseits des Alpenhauptkamms kann dabei bis über ein halber Meter Neuschnee zusammenkommen. Der euregioweite Lawinenreport gilt in den Wintermonaten stets als verlässliche Informationsquelle. Vergangenen Winter wurde der Euregio-Lawinenreport knapp 1,8 Millionen Mal angeklickt. Um die Angebote des Euregio-Lawinenreports weiter zu verbessern, können NutzerInnen nun auch an einer Umfrage teilnehmen.
157 Tage Lawinenreport und 785 Prognoseberichte
„Mit den prognostizierten Schneefällen an diesem Wochenende gilt es für Wintersportlerinnen und Wintersportler, wieder mit entsprechender Vorbereitung und Sorgfalt in die Berge aufzubrechen. Der Trend zum Skitourengehen hält nach unseren Beobachtungen auch im zweiten Corona-Winter ungebrochen an und wird wieder viele Menschen in das freie Gelände ziehen“, betont Sicherheitsreferent LHStv Josef Geisler und bilanziert: „Die Einführung des Euregio-Lawinenreports war ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Lawinenwarnung im Alpenraum. Im vergangenen Winter wurde an 157 Tagen durchgehend ein Lawinenreport erstellt und insgesamt 785 einzelne Prognoseberichte geschrieben.“
Umfrage soll Angebote verbessern helfen
„Um das Angebot für Wintersportlerinnen und Wintersportler kontinuierlich weiterzuentwickeln, haben wir eine Forschungsinitiative ins Leben gerufen. Um die unterschiedlichen Interessen der Nutzerinnen und Nutzer noch besser verstehen und entsprechende neue Angebote bereitstellen zu können, sind Interessierte aufgerufen, sich an einer Umfrage zu beteiligen“, ruft Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol, alle Interessierten zum Mitmachen unter folgendem Link auf: www.lawinen.report/education/community.
„Mit der aktuellen Umfrage auf der Website des Euregio-Lawinenreports wollen wir weitere Verbesserungen in unserem Angebot noch mehr auf die verschiedenen NutzerInnen-Gruppen – von Skitourengeherinnen und -gehern über die Lawinenkommissionen bis zu den Bergführerinnen und -führern – anpassen.“
Dialog mit NutzerInnen aufbauen
Ein weiteres Ziel der Umfrage ist auch der Aufbau einer Community, die mit den Lawinenwarndiensten in den Dialog geht und auch auf längere Zeit im Dialog bleibt. Die NutzerInnen-Umfrage wird gemeinsam mit KollegInnen der Simon-Fraser-University Vancouver, Kanada, durchgeführt.
Diesen Winter wird in Zusammenarbeit mit Lo-La Peaksolutions (ein Team von AlpinwissenschaftlerInnen, staatlich geprüften Berg- und SkiführerInnen, gerichtlich beeideten Sachverständigen, RisikoManagementexpertInnen und begeisterten Bergmenschen) vom Euregio-Lawinenreport auch ein neues Technik-Tool für BeobachterInnen bereitgestellt: „Damit erreichen uns Informationen aus dem Gelände noch schneller. Wir können diese dann von überall aus abfragen und dadurch unsere Prognosen noch besser darauf abstimmen“, so Mair.
Täglicher Lawinenreport für umfassenden Überblick
Mit dem Start des täglichen Lawinenreports werden täglich um 17 Uhr Prognosen für den darauffolgenden Tag von den ExpertInnen zur Verfügung gestellt – der erste Bericht wird damit am 30. November 2021 online gestellt werden. Unterschiedliches Kartenmaterial bietet auf Basis unterschiedlicher Daten einen umfassenden Überblick über die aktuelle Lawinensituation in Tirol, Südtirol und dem Trentino. Bereits in den vergangenen Wochen wurden wieder aktuelle Blog-Einträge verfasst. Alle Informationen sind unter www.lawinen.report zu finden.
Titelbild: Vergangene Woche hat sich der Lawinenwarndienst Tirol mit verschiedenen Übungen am Stubaier Gletscher auf die neue Wintersaison vorbereitet.
© Land Tirol/Lawinenwarndienst