Der Winter in Tirol steht vor der Tür. Für die kommenden Tage sind in weiten Teilen Tirols teils ergiebige Schneefälle angekündigt. Der Landesstraßendienst ist bestens vorbereitet. „MitarbeiterInnen und Räumfahrzeuge sind bereit, die Salzlager voll und ein Corona-Sicherheitskonzept zum Schutz der Bediensteten und zur Sicherung des Dienstbetriebs ist in Kraft“, schildert LHStv Josef Geisler. „Denn auch bei winterlichen Verhältnissen wollen wir die Sicherheit auf Tirols Straßen und die Erreichbarkeit aller Landesteile bestmöglich gewährleisten.“ 2.236 Kilometer umfasst das Landesstraßennetz. Durchschnittlich 150.000 Arbeitsstunden und 15 Millionen Euro werden jährlich für den Winterdienst im Landesstraßennetz aufgewendet.
Bereits seit einigen Jahren setzt das Land Tirol verstärkt auf Feuchtsalzstreuung. „Wir bauen diese moderne Form der Salzstreuung kontinuierlich aus. Die Verwendung von Sole senkt den Salzbedarf erheblich. Zudem wirkt das Auftaumittel sofort. Das ist sparsam und umweltfreundlich“, betont LHStv Geisler. In den Straßenmeistereien Zams und Matrei i. O. wurden die bestehenden Soleanlagen ausgetauscht und auf eine Kapazität von je 20.000 Litern ausgebaut. In der Straßenmeisterei Wörgl wurde ein Lagertank für 30.000 Liter Sole errichtet. Insgesamt gibt es in Tirol damit 22 Soleanlagen.
Salzverbrauch 2020/2021 im Durchschnitt
Trotz der massiven Schneefälle vor allem in Osttirol lag der Salzverbrauch in der vergangenen Wintersaison im langjährigen Durchschnitt von rund 29.000 Tonnen. „Aufgrund des vermehrten Einsatzes von Feuchtsalzstreuung konnte der Salzverbrauch stabil gehalten werden“, schildert Alexander Zecha, Leiter des Sachgebiets Straßenerhaltung. Enorm erhöht werden musste aufgrund der massiven Schneemengen aber der Einsatz von Schneefräsen und die Abfuhr des Räumschnees.
Pilotprojekt zu Winterdienst auf Radwegen
Im Rahmen eines Pilotprojekts arbeitet die Abteilung Landesstraßen und Radwege in den Bezirken Kufstein und Imst gemeinsam mit den Gemeinden an der Verbesserung der Schneeräumung auf Radwegen, die von AlltagsradfahrerInnen frequentiert werden. Auch auf dem Innradweg im Zentralraum Innsbruck sollen verstärkte Winterdienstmaßnahmen erprobt werden.
Corona-Präventionskonzept
Um einen funktionierenden Winterdienst auch in Zeiten der Pandemie aufrechterhalten zu können, wurde ein Präventionskonzept ausgearbeitet. Sämtliche Einsatzfahrzeuge werden vor einem FahrerInnenwechsel desinfiziert. Arbeitszeiten und Pausen sind so geregelt, dass Zusammenkünfte und Pausen vermieden werden. Für Ausfälle mehrerer MitarbeiterInnen gibt es Vereinbarungen mit externen Frächtern.
Zahlen und Fakten
- Betreutes Straßennetz: 2.236 Kilometer (4.788 Fahrstreifenkilometer)
- Landesstraßen von 470 bis über 2.000 Meter Seehöhe
- Durchschnittliche Räumungskosten: 15 Millionen Euro jährlich
- 376 MitarbeiterInnen in 14 Straßenmeistereien mit 85 landeseigenen Räum- und Streufahrzeugen, dazu kommen rund 50 extern beauftrage Frächter mit 90 Winterdienstfahrzeugen
- Durchschnittlich geleistete Winter-Arbeitsstunden: 150.000 Stunden
- Durchschnittlicher Winter-Salzverbrauch: 29.000 Tonnen (Spitzenwert 2005/2006: 40.000 Tonnen)
- Salzlagerung: 83 über das ganze Land verteilte Silos und Lagerhallen
Winterreifenpflicht und Mitführpflicht von Schneeketten für LKW
Der für die kommenden Tage angekündigte Schneefall wird auch den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit auf der Brennerautobahn beeinflussen. Neben der grundsätzlich hohen Verkehrsfrequenz am Brennerkorridor sind insbesondere die über sechs prozentige Steigung an bestimmten Streckenabschnitten eine besondere Herausforderung für den Schwerverkehr. Seit 1. November gilt bereits die Winterreifenpflicht sowie die Mitführpflicht von Schneeketten für den Schwerverkehr. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre, aber auch bereits in jüngster Vergangenheit verzeichnete schneebedingte Zwischenfälle auf der Brennerautobahn, richtet Verkehrslandesrätin LHStvin Ingrid Felipe einen dringenden Appell an die Transportunternehmen und die LKW-FahrerInnen: „Wir erwarten für die kommenden Tage in Tirol winterliches Wetter und Schneefall bis in tiefe Lagen. Um ein wetterbedingtes Verkehrschaos auf der ohnehin schon sehr stark belasteten Brennerautobahn zu vermeiden, müssen die LKW-Fahrerinnen und LKW-Fahrer ihre Fahrzeuge schnee- und winterfit machen, die verpflichtenden Winterreifen aufziehen und die Schneeketten für mindestens zwei Antriebsräder mitführen.“
Titelbild: In Zams wurden sowohl ein Salzsilo mit einem Fassungsvermögen von 350 m3 oder 420 Tonnen Streusalz sowie eine Soleanlage für 20.000 Liter neu errichtet.
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