Rund 20.800 Erst-, 13.100 Zweit- und 60.000 Drittimpfungen wurden in Tirol in den vergangenen 14 Tagen durchgeführt. „Die Impfzahlen gehen erfreulicherweise wieder nach oben, bei den Covid-Erstimpfungen gibt es jedoch noch Aufholbedarf“, sagte LH Günther Platter im Zuge der heutigen, Dienstag, Regierungssitzung, deren zentrales Thema einmal mehr die Corona-Pandemie war. „Mit Februar 2022 wird es eine gesetzliche Impfpflicht geben. Die Pandemie bis dahin ‚auszusitzen‘, kann weder das Ziel noch die Lösung sein. Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, jetzt ihren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie, zur Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems sowie zum eigenen Schutz und zum Schutz der Mitmenschen zu leisten.“
Impfangebote auch im Lockdown nutzen
Weil das Impfen der Schlüssel zur Bekämpfung der Pandemie ist und bleibt, stellt der Gang zu einem Impfzentrum oder in eine Arztpraxis auch einen Ausnahmegrund dar, die eigenen vier Wände im Lockdown zu verlassen: „Während der Ausgangsbeschränkungen darf das Eigenheim derzeit nur aus triftigen Gründen verlassen werden. Der Weg zur Covid-Impfung stellt eine dieser Ausnahmen dar. Die Impfangebote des Landes stehen auch während des Lockdowns zur Verfügung – bitte nützen Sie diese“, stellt LH Platter klar.
Erstimpfungen tirolweit laufend möglich
Erstimpfungen sind laufend in allen Impfstellen des Landes sowie bei der niedergelassenen Ärzteschaft möglich. „Es gibt keinen Grund zu warten“, betont LH Platter, was auch von Experte Professor Dr. Günter Weiss, Direktor der Inneren Medizin der Universitätsklinik Innsbruck, unterstrichen wird: „Die Covid-Impfung schützt nachweislich sehr gut gegen eine schwere Erkrankung und damit Hospitalisierungen und Tod. Aktuell müssen 245 Personen in Tirol auf der Normal- und davon 42 auf Intensivstationen mit einer Covid-Infektion behandelt werden. Die Ärzteschaft sowie das gesamte Pflegepersonal geben jeden Tag ihr Bestes – bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, die teils bereits erreicht sind. Umso wichtiger ist es, dass sich schnellstmöglich noch viele weitere Menschen gegen diese Virusinfektion impfen lassen und wir verhindern, dass unsere Gesundheitsversorgung dekompensiert“, sagt Professor Weiss. „Dazu gehört auch, dass sich alle wieder auf die Regeln der Hygiene wie Abstand halten, Händehygiene oder Lüften besinnen und durch Kontaktreduktion neuerliche Ansteckungen und damit eine Weiterverbreitung des Virus verhindern.“
Die Impfung schützt
Dahingehend ergänzt Gesundheitslandesrätin Annette Leja: „Das Impfangebot wird in Tirol weiter ausgebaut: Es werden Öffnungszeiten erweitert und zusätzliche Impfangebote geschaffen. Laut aktuellen Erhebungen des Gesundheitsministeriums erkrankt nur eine von 100 Personen, die alle empfohlenen Impfdosen erhalten haben, an Corona. Bis Mitte dieses Monats waren österreichweit 83 Prozent aller symptomatischen Infektionen in der Gruppe der ungeimpften Bevölkerung zu verzeichnen. Die Impfung schützt – vor einer schweren Erkrankung und damit auch möglichen Langzeitfolgen. Die Gesundheit ist unser höchstes Gut – allein deshalb sollte sich Jede und Jeder schnellstmöglich schützen.“
Drittimpfung mit mRNA-Impfstoffen
In Sachen Drittimpfung betont der Experte Professor Weiss: „Wir haben gesehen, dass je nach Alter und vor allem wegen der Delta-Variante der Impfschutz nach vier bis sechs Monaten abnimmt – anfangs liegt er bei bis zu 95 Prozent, nach vier Monaten zum Teil unter 50 Prozent. Jetzt ist es auch wichtig, mit der dritten Impfung den eigenen Impfschutz rasch wieder zu verbessern.“
Eine dritte Impfung ist in Tirol vier Monate nach der Zweitimpfung möglich und soll mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen: „Hierfür kann sowohl der mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer als auch von Moderna eingesetzt werden – unabhängig davon, mit welchem Schema die Erstimmunisierung erfolgt war. Die Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff hat sich als sehr effektiv erwiesen und stellt einen exzellenten Schutz vor Infektionen und schweren Erkrankungen nach circa 14 Tagen wieder her. Ich empfehle deshalb allen Menschen dringend, sich zeitgerecht ein drittes Mal impfen zu lassen.“ Alle Personen über 30 Jahren können nach Empfehlung des Nationalen Impfgremiums eine dritte Impfung mit Moderna erhalten.
Pandemie endlich gemeinsam beenden
Zusammenfassend betont LHStvin Ingrid Felipe: „Viele Menschen unterschätzen die Gefahr des Coronavirus leider nach wie vor. Doch haben wir schlussendlich alle das gleiche Ziel vor Augen: Diese Pandemie endlich gemeinsam zu beenden. Je mehr Menschen sich durch eine Impfung vor schweren Krankheitsverläufen schützen und das damit einhergehende Risiko der Überlastung unseres Gesundheits-, Rettungs- und Verwaltungssystems reduzieren, desto weniger strikte Maßnahmen bedarf es und desto eher können wir gemeinsam den Weg aus der Pandemie finden. Daher appelliere ich an alle, sich impfen zu lassen. Einige europäische Länder zeigen eindrucksvoll, dass eine hohe Durchimpfungsrate die beste Chance ist, um diese Pandemie endlich zu beenden. Nutzen Sie die Impfung! Sie schützt und ist sicher. Mit ihrem Beitrag schützen Sie sich, ihr soziales Umfeld und leisten damit einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft.“
Aktuelle Zahlen
- Gesamtzahl durchgeführter Impfungen: 1.089.300
- Erstimpfungen: 522.500
- Zweitimpfungen: 460.300
- Drittimpfungen: 106.500
- Durchimpfungsrate: 64,7 Prozent der Gesamtbevölkerung
Aktuelle Informationen zum Impfangebot
- Impfzentrum Innsbruck: Das Impfzentrum Innsbruck wird ab Samstag, 27. November, wieder in die Messehalle Innsbruck verlegt. Es ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
- Großer Impftag des Landes, Sonntag, 28. November: Am Sonntag, den 28. November haben alle acht Impfzentren des Landes ganztägig geöffnet. Von 9 bis 13 Uhr sind Impfungen mit Termin, von 13 bis 18 Uhr Impfungen ohne Termin möglich.
- Nach Erfolg – Ötztaler Impftage werden wiederholt: Samstag, 27. November und Sonntag 28. November: 8.30 bis 20 Uhr; Samstag, 4. Dezember und Sonntag, 5. Dezember: 8.30 bis 20 Uhr jeweils in der Mittelschule Umhausen
- Öffnungszeiten Impfzentrum Kufstein: Wiedereröffnung heute, Dienstag, 23. November, im KISS Einkaufszentrum Kufstein. Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag zwischen 14 und 20 Uhr sowie Sonntag von 9 bis 18 Uhr
- Erweiterung Öffnungszeiten
- Impfzentrum Schwaz: Neben den regulären Öffnungszeiten folgende Zusatztermine: Freitag, 26. November und Samstag, 27. November, jeweils von 8 bis 20 Uhr sowie am Sonntag, 28. November, von 9 bis 21 Uhr.
- Kaufhaus Tyrol in Innsbruck: Montag bis Samstag bereits ab 9 Uhr geöffnet.
- Mobile Impfangebote
- Going: Freitag, 26. November von 11 bis 18 Uhr | Feuerwehrparkplatz
- Ebbs: Samstag, 27. November von 9 bis 16 Uhr | Mittelschule Ebbs
Weiterführende Informationen
An allen Impfstandorten sind laufend Erst-, Zweit- und Drittimpfungen möglich. Eine dritte Impfung wird allen Personen ab 18 Jahren empfohlen und ist auch in Tirol vier Monate nach der zweiten Impfung möglich. Über www.tirolimpft.at sind Terminbuchungen für Covid-Impfungen in Impfzentren sowie bei niedergelassenen ÄrztInnen möglich.
Impfungen von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren werden derzeit bei einigen niedergelassenen ÄrztInnen sowie in den Impfzentren Innsbruck, Landeck, Imst, Kitzbühel und Wörgl angeboten. Eine vorherige Terminbuchung über www.tirolimpft.at ist jedenfalls erforderlich. Die Zulassung durch die EMA wird erwartet, derzeit erfolgt die Impfung auf Wunsch der Eltern/Erziehungsberechtigten „off-label“.
Informationen zur Corona-Impfung: www.tirol.gv.at/tirolimpft
Übersicht Impfstandorte in Tirol: www.tirol.gv.at/tirolimpft-standorte
Anmeldung für Impf-Termine in Impfzentren oder bei niedergelassenen ÄrztInnen: www.tirolimpft.at
Titelbild: Die Impfangebote des Landes stehen auch während des Lockdowns allen Tirolerinnen und Tirolern zur Verfügung.
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