Im Rahmen einer feierlichen Verleihung im Landhaus in Innsbruck erhielten gestern, Dienstagabend, neun Unternehmen das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“. 79 weiteren Betrieben wurde diese Auszeichnung für die Jahre 2021 bis 2024 verlängert. Somit erhöhte sich in Tirol die Anzahl ausgezeichneter Lehrbetriebe auf insgesamt 198. Die Überreichung des Prädikats wurde von LH Günther Platter, Arbeitslandesrätin Beate Palfrader und Wirtschaftslandesrat Anton Mattle im Beisein von Erwin Zangerl (Präsident Arbeiterkammer Tirol), David Narr (Lehrlingskoordinator Wirtschaftskammer Tirol) und Klaus Schuchter, dem frisch gekürten Fachkräftekoordinator des Landes Tirol, vorgenommen.
Tiroler Arbeitsmarkt braucht bestausgebildete Fachkräfte
„Hochqualifizierte und motivierte Ausbilderinnen und –Ausbilder sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung. Dank ihres persönlichen Einsatzes wird die hohe Qualität gesichert und weiterentwickelt. Zudem werden die Lehrlinge persönlich begleitet und gefördert“, betonte LRin Palfrader. „Mit der dualen Ausbildung stehen unseren jungen Menschen alle Türen offen. Unsere Betriebe brauchen hochmotivierte Fachkräfte und engagieren sich deshalb vorbildlich bei der Ausbildung des Berufsnachwuchses.“
„Das Gütesiegel ‚Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb‘ erhalten Unternehmen, die sich in besonderer Weise um die duale Ausbildung in Tirol bemühen. Es ist einerseits eine Anerkennung für den großen Einsatz, das Engagement dieser Betriebe stärkt aber auch den Wirtschaftsstandort Tirol insgesamt. Ausgezeichnete Tiroler Lehrbetriebe helfen uns in besonderer Weise dabei, der großen Nachfrage nach bestausgebildeten Fachkräften in der Wirtschaft nachzukommen“, bedankte sich LR Mattle. „Ich habe einst selbst als Jugendlicher eine Ausbildung zum Elektrotechniker absolviert und kann heute allen jungen Menschen in Tirol sagen: Eine Lehre zahlt sich aus.“
Herausfordernde Zeit der Coronapandemie
„Die letzten eineinhalb Jahre waren coronabedingt nicht nur für junge Menschen in Ausbildung sehr schwierig, sondern auch für die Lehrbetriebe. Umso erfreulicher ist, dass zahlreiche Betriebe die Zeichen der Zeit erkannt haben, ihren Lehrlingen eine ausgezeichnete Ausbildung zukommen lassen und dass sie diese Ausbildungen auch während der schwierigen Corona-Zeit weitergeführt haben. Dies ist ein wichtiges Zeichen, erstens für die Qualität der Ausbildung, zweitens für das Engagement der Ausbilderinnen und -ausbilder und es ist das beste Mittel, um gegen den Fachkräftemangel und gegen die wirtschaftlichen Folgen von Corona anzukämpfen. Gleichzeitig sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter nicht nur ein Gewinn für die Wirtschaft, sondern sie stützen auch unsere Gesellschaft, da es jungen Menschen ermöglicht wird, sich mit einer guten Ausbildung eine eigene Existenz aufzubauen“, so Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer Tirol.
Betriebe verbessern laufend Ausbildungs-Qualität
„Ich möchte mich ganz herzlich bei unseren Leitbetrieben in der betrieblichen Ausbildung bedanken, die heute eine besondere Auszeichnung erfahren dürfen. Denn sie haben sich der Qualität in der Ausbildung verschrieben. Die steigende Zahl von ‚Ausgezeichneten Tiroler Lehrbetrieben‘ ist ein Zeichen dafür, dass Betriebe die Qualität in der Ausbildung laufend verbessern. Die Lehrberufe werden stetig modernisiert und den aktuellen Bedingungen angepasst. Das triale Ausbildungssystem wird verstärkt angenommen – und nur mit dieser praktizierten Qualität können wir glaubwürdig behaupten, dass die Lehre nicht für Arbeit, sondern für eine systematisierte Ausbildung steht. Dies ist eine Bereicherung für den Lehrling, als auch für den Ausbildungsbetrieb“, ist der Lehrlingskoordinator der Tiroler Wirtschaftskammer, David Narr, überzeugt.
Duale Ausbildung als Unternehmensphilosophie
„Als Schulqualitätsmanager und designierter Fachkräftekoordinator freut es mich ganz besonders, heute jenen Betrieben danken zu dürfen, denen die Lehrlingsausbildung ein ganz besonderes Anliegen ist. Sie sind es, die durch ihre laufende Weiterentwicklung, ihren Einsatz hinsichtlich Ausbildungsqualität und ihrer Wertschätzung für die Lehre genau dieser jenen Stellenwert verleihen, den sie sich verdient. Als ‚Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb‘ zeigen diese Betriebe aber auch deutlich, dass in ihrer Unternehmensphilosophie die duale Ausbildung eine ganz wesentliche Rolle spielt und sie aktiv dem vorherrschenden Fachkräftemangel entgegenwirken“, erklärte Klaus Schuchter, neuer Fachkräftekoordinator des Landes Tirol.
Über das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“
Das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ wurde im Jahr 2000 vom Land Tirol gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol und der Arbeiterkammer Tirol ins Leben gerufen und für die Jahre 2001 bis 2003 erstmals vergeben. Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen strenge Qualitätskriterien erfüllt werden: So muss ein Unternehmen über die für die Lehrausbildung erforderliche Organisation und Ausstattung verfügen und bereits über einen längeren Zeitraum erfolgreich Lehrlinge ausbilden. Jeder Tiroler Lehrbetrieb kann einen entsprechenden Antrag stellen. Die Verleihung erfolgt dann auf Vorschlag einer Jury mit Beschluss der Tiroler Landesregierung.
Liste der „Ausgezeichneten Tiroler Lehrbetriebe“
Eine Liste der mit dem Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ ist unter https://newsletter.tirol.gv.at/landeszeitung/site-files/703/uploads/liste_ausgezeichnetetirolerlehrbetriebe2021.pdf abrufbar.
Titelbild: V. li. LR Anton Mattle, Erwin Zangerl (Präsident Tiroler Arbeiterkammer), Arbeits- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader, Andreas Zobl und Michael Moser von der Firma Elektro Zobl in Brixlegg (sie bekamen dieses Prädikat erstmals für die Jahre 2022 bis 2024 verliehen), LH Günther Platter und David Narr (Lehrlingskoordinator Wirtschaftskammer Tirol) bei der Verleihung.
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